Potsdam -  Die Stadt der Schlösser und Gärten an den idyllischen Havelseen


Potsdam
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13 km - Potsdam-Alter Markt-Fortunaportal-St. Nikolaikirche-Adolf-Methe-Ufer-Freundschaftsinsel-Heilig-Geist-Park-Fischerhof-Uferpark am Kellertor-Stadtkanal-Schiffsbauergasse Hans Otto Theater-Waschhaus-Arbeitsgericht-Neuer Garte-Orangerie-Marmor Palais-Schloss Cecilienhof-Muschelgrotte-Meierrei-Pfingstberg-Belvedere-Kirche A. Nevsky-Kollonie Alexandowska-Am Schragen


Die brandenburgische Landeshauptstadt Potsdam

Potsdam - ein Ort mit einer mehr als 1000-jährigen Geschichte, der immer wieder im Blickpunkt deutscher und europäischer Geschichte stand. Potsdam war die Residenz- und Garnisonstadt preußischer Kurfürsten und Könige, Hof-, Militär- und Behördenstadt. Die nüchterne Toleranz der Preußen, die Andersgläubige und Ausländer immer gern aufnahmen und somit den wirtschaftlichen Aufschwung des Landes begründeten, spiegelt sich noch heute im Potsdamer Stadtbild wider. Potsdam ist aber auch der Ort, an dem Hitlers Reichstag 1933 das erste Mal tagte. Und hier wurde 1945 mit dem Potsdamer Abkommen auch die Neuordnung der Welt verhandelt. Aus der DDR-Bezirkststadt wurde nach der Wende die Hauptstadt des neu gegründeten Landes Brandenburg.

Internationale Einflüsse aus Frankreich, der Schweiz, Holland, Russland und vielen anderen Teilen der Welt verliehen der Stadt immer wieder wertvolle Entwicklungsimpulse, hinterließen Spuren in Architektur, Handwerk und Lebensweise, bis heute besonders gut sichtbar im Holländischen Viertel, auf dem Weberplatz in Babelsberg oder in der Russischen Kolonie Alexandrowka und vor allem in den Schlösser und Gärten.

Die Stadt Potsdam ist eingebettet in eine über Jahrhunderte geformte einzigartige Kulturlandschaft. Dazu gehören die weltberühmten Schlösser und Gärten, die den Status eines UNESCO-Welterbes genießen. Das Stadtbild Potsdams prägen die historischen Quartiere und die Stadttore. Potsdams bekannteste Sehenswürdigkeit, das Schloss Sanssouci, liegt – ebenso wie der gleichnamige Park mit seinen vielen Schlössern, der Neue Garten mit Marmorpalais und Schloss Cecilienhof sowie der Park Babelsberg mit dem gleichnamigen Schloss, dem Flatowturm und der Gerichtslaube - in der Zuständigkeit der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin – Brandenburg.

St. Nikolaikirche Potsdam

Die Nikolaikirche am Alten Markt ist mit ihrer aus allen Himmelsrichtungen sichtbaren Kuppel das wohl markanteste Gebäude der Landeshauptstadt Potsdam und versprüht italienisches Flair. Nachdem 1795 die alte Nikolaikirche abgebrannt war, wurde 1800 ihr Wiederaufbau geplant. Die Grundsteinlegung des von Karl Friedrich Schinkel geplanten Bauwerks verzögerte sich allerdings bis 1837.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der Sakralbau beim Luftangriff auf Potsdam getroffen und anschließend durch sowjetischen Artilleriebeschuss schwer beschädigt. Nach langen Jahren des Wiederaufbaus konnte das Gotteshaus der Evangelischen St.-Nikolai-Kirchengemeinde Potsdam 1981 erneut geweiht werden und ist seitdem täglich für Besucher geöffnet. Neben den Gottesdiensten finden in der Nikolaikirche auch Konzertveranstaltungen statt. Eintritt: Kirche und Turm - 5,- €

Neuer Garten - Abkehr vom Barrockpark unter König Friedrich Wilhelm II

Zwischen dem Heiligem See und dem Jungfernsee liegt unterhalb des Pfingstberges der Neue Garten in Potsdam. Hier gibt es einige architektonische Schmuckstücke zu bestaunen: das Marmorpalais, die Orangerie, die Holländischen Etablissements, das Schindelhaus und die Gotische Bibliothek. Über das Wasser hinweg bestehen gestalterische Verbindungen zu den Gärten von Sacrow, Pfaueninsel, Glienicke und Babelsberg, wodurch er eine zentrale Rolle in der Gartenlandschaft erhält.

Gotische Bibliothek 

Holländisches Haus

Orangerie

Die 102,5 Hektar große Parkanlage wurde 1787 im Auftrag von Friedrich Wilhelm II. von Gärtner Johann August Eyserbeck angelegt. In den Jahren von 1816 bis 1828 überarbeitete Peter Joseph Lenné unter dem neuen Thronfolger den mittlerweile wieder zugewachsenenen Neuen Garten zu einer offenen Parklandschaft. Die Grundstruktur von Lennés Umsetzung ist heute noch zu sehen. Der Park ist sehr weitläufig angelegt.

Das Marmorpalais im Neuen Garten

Das Marmorpalais liegt romantisch auf einer Terrassenanlage direkt am Seeufer, zwischen Heiligem SeeJungfernsee und Pfingstberg, im Neuen Garten in Potsdam. Hier gibt es einige architektonische Schmuckstücke zu bestaunen: die Orangerie, die Holländischen Etablissements, das Schindelhaus und die Gotische Bibliothek. Das Marmorpalais ist fast vollständig renoviert und bildet den Höhepunkt mit seiner frühklassizistischen Ausstattung und den in jedem Raum unterschiedlich gestalteten kunst-
vollen Bögen. König Friedrich Wilhelm II. ließ das mit schlesischem Marmor verkleidete Bauwerk 1787 bis 1793 als Sommerresidenz errichten. Dem musisch veranlagten und dem Gedankengut der Rosenkreuzer verbundenen König diente Schloss und Garten als privater Rückzugsort.

Dienstag  - Sonntag: 10.00 – 17.30 Uhr  -  Eintritt: Marmorpalais - 8,- €    Kombikarte Marmorpalais + Cecilienhof  - 14,- €

Es ist das Wechselspiel von unverputztem Backstein und edlem Marmor, das die besondere Wirkung des Baus ausmacht. Marmor war für den Bau zunächst genug vorhanden, denn Friedrich II. hatte für seine Schlösser mehr als nötig ankaufen lassen. Als später für die Anbauten erneut Marmor benötigt wurde, kam es zum Abriss einer wertvollen Kolonnade im Park Sanssouci. Die Innengestaltung des Schlosses war einem Architekten anvertraut, der als Schöpfer des Brandenburger Tores in Berlin weltbekannt ist, Carl Gotthard Langhans. Das Marmorpalais diente nach dem Tod Friedrich Wilhelms II. immer wieder als Wohnschloss für Mitglieder des Hauses Hohenzollern. Der ursprüngliche Charakter der Innenausstattung ist bis heute bewahrt.

1945 fiel das Schloss mitsamt dem Park und dem benachbarten Villenviertel („Verbotene Stadt“) unter sowjetische Verwaltung. 1961 übernahm die DDR das Marmorpalais und funktionierte es zu einem Armeemuseum um. Damals war es von Kanonen, einem Flugzeug, einem Schnellboot und anderem Kriegsgerät umgeben. Ende der 1980er Jahre kam das Aus für dieses Museum.

Nach einer umfassenden Restaurierung ist das Marmorpalais einschließlich der Seitenflügel wieder vollständig zugänglich. Der Grottensaal, der Konzertsaal und die Wohnräume des Königs sind prachtvoll mit Intarsien, Seidenbespannung, Stukkaturen, Marmorkaminen, Gemälden und Kunsthandwerk ausgestattet. Herausragend ist die kostbare englische Wedgewood-Keramik.

Die russische Kolonie Alexandrowka

Friedrich Wilhelm III. und der russische Zar Alexander I. waren innige Freunde. Um dieser Freundschaft Ausdruck zu verleihen und den verstorbenen Zar zu ehren, ließ Friedrich 1826 die Russische Kolonie Alexandrowka erbauen. Die im russischen Stil errichteten Holzhäuser waren Heimat von russischen Sängern, die nach der Rückkehr aus dem Krieg als Geschenk des Zaren am königlichen Hof blieben. Die Grünanlagen wurden von Peter Joseph Lenné geplant und sollten den Sängern eine besondere Atmosphäre für Musik und Muße bieten. Heute ist das Ensemble Bestandteil des UNESCO-Welterbes.

Im Jahr 1826 wurden die Gebäude als preußische Interpretation einer Zeichnung des italo-russischen Architekten Carlo Rossi gebaut. Die Gebäude der Kolonie sind in imitierter Blockbauweise als Fachwerkhäuser mit vorgesetzten halbrunden Holzstämmen nach russischem Vorbild errichtet. Die Holzhäuser sind mit aufwendigen Verzierungen und Schnitzereien versehen.

Die Gartenanlage der Alexandrowka wurde von Peter Joseph Lenné entworfen. Sie hat die Grundform eines Hippodroms mit eingelegtem Andreaskreuz. Jedes Gehöft ist von einem großen Garten umgeben, auf dem reichlich Obst und Gemüse angebaut werden kann.
Das Haus Nr. 2 beherbergt ein kleines Museum. Man kann in Küche und Stube schauen und sich ein Bild von den einfachen Lebensverhältnissen der damaligen Zeit machen. Es sind Dokumente ausgestellt, die die engen – auch verwandtschaftlichen – Beziehungen zwischen dem preußischen und dem russischen Herrscherhaus bezeugen.


Quellenangabe: Text und Bild sind zum Teil Auszüge aus Wikipedia und Internet