Rundwanderung über die Halberstädter Berge
16 km - 170 Hm - Halberstadt Klus-Klusberge-Thekenberge (Krähenhüttenfelsen-Fuchs Klippe-Kalte Warte-Grauer Mönch)-Spiegelsberge-Brockenblick-Bismarckturm-Erlachs Ruh-Gröninger Fass-Rochowsche Grotte-Amtsgarten-Jagdschloss-GS-Viehbrunnen-Spiegelsberge
Der Landschaftspark Spiegelsberge
Die Spiegelsberge sind ein bewaldeter Höhenzug direkt am südlichen Stadtrand von Halberstadt. Gemeinsam mit den angrenzenden Klusbergen und den Thekenbergen bilden sie die Halberstädter Berge. Dieses aus kreidezeitlichem Sandstein bestehende Minigebirge stellt ein abwechslungsreiches und weitläufiges Erholungsgebiet im nördlichen Harzvorland dar.
Bis weit in das 18. Jahrhundert hinein war die Hügelkette unter der Bezeichnung Kattfußberge bekannt. Das Gelände war zum größten Teil unwirtlich, mit Gras und Gesträuch bewachsen und diente Schafherden als Weidefläche. Zahlreiche, zum Teil auch heute noch vorhandene Höhlen auf dem Areal dieses Höhenzuges dienten einst den Schäfern als Zuflucht vor unliebsamen Wetterereignissen.
All dies änderte sich im Jahre 1761, als der Halberstädter Domdechant Ernst Ludwig Christoph Freiherr Spiegel zum Diesenberg die kleine Berggruppe erwarb. Er veranlasste die Bepflanzung der später nach ihm benannten Berge bepflanzen und deren Umgestaltung zu einem Landschaftspark im englischen Stil. Herr Spiegel ließ sich dabei u.a. vom Wörlitzer Park bei Dessau und natürlich von den Vorbildern in England inspirieren. Auf dem hügeligen Areal entstanden in den Folgejahren architektonische Objekte der unterschiedlichsten Art. Zu diesen Bauwerke
Bei dem Jagdschloss Spiegelsberge handelt es sich um ein als Jagdschloss eingerichtetes Gebäude, welches heute als Gastronomiebetrieb genutzt wird. Das Schloss entstand in den Jahren 1780 bis 1782 im Zuge der Errichtung eines Landschaftsparks. An der Nord- und Südfassade befinden sich geschweifte Giebel und im südlichen Teil führt eine Freitreppe zu dem sich im Obergeschoss befindlichen Saal. Einige Teile des Schlosses stammen von dem abgerissenen Schloss Gröningen. Das Portal am Zugang zum Keller ist hier besonders hervorzuheben. 1958 wurde das Jagdschloss zu einer Gaststätte umgebaut.
Die Thekenberge
Südlich von Halberstadt befinden sich die Thekenberge. Dieser bewaldete Höhenzug ist Teil eines größeren Landschaftsschutzgebietes. Die aus Ablagerungen aus der Kreidezeit bestehenden Sandsteinfelsen ragen bis zu 80 Meter über die Umgebung hinaus.
Der Höhenzug der Thekenberge verläuft von Nordwesten nach Südosten. Er ist ungefähr vier Kilometer lang und bis zu 1200 Meter breit. Die höchste Erhebung ist die Kalte Warte. Sie befindet sich im Westen dieses sich nach Osten etwas abflachenden Höhenzuges. Ihr Gipfel liegt 230 Meter über dem Meeresspiegel.
Der Süd- und Westhang des Höhenzuges erweist sich als recht steil, während das Gelände im Norden und Osten sanft ansteigt. Im Nordwesten haben die Thekenberge eine Verbindung zu den Spiegelsbergen, im Osten schließen sich nahezu nahtlos die Harslebener Berge an.
Südlich von Halberstadt befindet sich ganz im Westen der Thekenberge eine bizarre Felsklippe. Diese überragt den umgebenden Wald deutlich und kann daher schon aus größerer Entfernung gesehen werden. Der rund 84 Millionen Jahre alte Fels ist über eine Treppe begehbar. Er bietet von oben einen schönen Rundumblick auf große Teile des nördlichen Harzvorlandes. Seit dem Jahre 1934 steht er als Naturdenkmal unter Schutz.
Die alten Germanen nannten das markante Sandsteingebilde "Thorstein". Möglicherweise erinnerte seine Form sie an den Mjölnir, den Hammer und die Waffe ihres Donnergottes. Vielleicht erkannten sie aber auch den Gott selbst in der Felsformation oder einem Teil derselben.
Nach der Christianisierung erhielt der Felsen die Bezeichnung "Gläserner Mönch". Eine Felsnadel dieser Gesteinsformation scheint tatsächlich die Gestalt eines Mönches mit dicker Kutte angenommen zu haben.
Die Klusberge
Die Klusberge befinden sich im Süden von Halberstadt östlich der Spiegelsberge. Sie stellen den flächenmäßig kleinsten der drei Bereiche der insgesamt rund vier Quadratkilometer bedeckenden Halberstädter Berge dar. Auf Grund der eindrucksvollen Landschaft bezeichnet der Volksmund die Berggruppen auch als "Halberstädter Schweiz".
Die Ausdehnung der Klusberge beträgt in Nord-Süd-Richtung maximal etwa 600 Meter und in Ost-West-Richtung ca. 1500 Meter. Der hier aus kreidezeitlichen Ablagerungen entstandene Sandstein bildete im Laufe der Jahrtausende verschiedene bizarre Gesteinsformationen aus. Zu diesen gehören besonders die drei Felsgruppen Teufelskanzel, Fünffingerfelsen und Klusfelsen.
Die Klusberge sind seit Jahrhunderten ein beliebtes Erholungsgebiet für die Bewohner und Gäste der Stadt Halberstadt. Während der Zeit der DDR waren sie zum größten Teil militärisches Sperrgebiet. Zahlreiche Inschriften im weichen Sandstein künden seither von der Anwesenheit der Soldaten der "Roten Armee". Heute ist das gesamte Areal bis auf einen kleinen Bereich der Höhlen des Klusfelsens sowie einiger ehemaliger Bunkeranlagen wieder für die Öffentlichkeit frei zugänglich.
Klusberge
Fünffingerfelsen
Im Hauptfelsen des Klusfelsens befindet sich der mit Abstand größte der künstlichen Hohlräume. Dort und in den angrenzenden Räumen wohnte einstmals der Einsiedler.
Alle Felswände im Blickfeld erfuhren im Verlauf der Jahrtausende eine Bearbeitung von Menschenhand. Viele der Inschriften stammen aber aus der jüngeren Vergangenheit. Die fragilen Felssäulen mußten an verschiedenen Stellen durch bauliche Maßnahmen stabilisiert werden.
Zum Schutz des Naturdenkmals ist ein Betreten dieses auf dem Bild ersichtlichen Bereiches heute nicht mehr möglich. So soll der eindrucksvolle Höhlenkomplex möglichst lange für die Nachwelt erhalten bleiben. Zu den Tätigkeiten zur Bewahrung des Klusfelsens gehört übrigens auch die Bekämpfung der Vegetation, welche mit ihren Wurzeln Risse und Spalten in den Sandstein sprengt und so die Erosion zusätzlich vorantreibt.
Quellenangabe: Text und Bild sind zum Teil Auszüge aus Wikipedia und Internet
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