Zwischen Schwarzem Meer, Alpenidylle und Filmkulissen

Potsdam
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14 km - Potsdam-Nuthebrücke-Filatowturm-Schwarzes Meer-Schloss Babelsberg-Parkbrücke-Schloss+Park Glienicke-Glienecker Brücke-Schloss Cecilienhof-Pfingstberg-Kapellenberg


Der Park Babelsberg

Der Park wurde um Schloss Babelsberg, die ehemalige Sommerresidenz Kaiser Wilhelms I. und seiner Frau Augusta, angelegt. Das zum See abfallende, hügelige Gelände als Parklandschaft gestaltete ab 1833 der Gartenarchitekt Peter Joseph Lenné, ab 1842/1843 dann Fürst Hermann von Pückler-Muskau. Die Anlage grenzt an den Tiefen See der Havel und den Glienicker See an. Am 22. September 1862 führte Wilhelm I. im Park eine Unterredung mit Otto von Bismarck. In Folge des Gespräches wurde dieser zum preußischen Ministerpräsidenten ernannt. Seit 1990 gehört der Park zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Filatowturm Gerichtslaube und Schwarzes Meer

Die wechselvolle Geschichte von Schloss Babelsberg

Das Schloss Babelsberg wurde ab 1833 für den preußischen Prinzen Wilhelm und seine Gemahlin Augusta von Sachsen-Weimar angelegt. Über einen Zeitraum von mehr als 50 Jahren verbrachte das spätere Königs- und Kaiserpaar hier seine Sommertage.

Es liegt im Park Babelsberg im Potsdamer Stadtbezirk Babelsberg und wurde ab 1834 im Tudorstil erbaut, angelehnt an das englische Windsor Castle

Im Zuge der Novemberrevolution von 1918/1919 wurde Wilhelm II. politisch entmachtet. Besitzungen der Hohenzollern wie Schloss Babelsberg wurden beschlagnahmt. Die Besitzverhältnisse von Park und Schloss Babelsberg blieben über Jahre ungeklärt. In der Folge wurde die Anlage nicht mehr gepflegt. Erst 1927 ging das Schloss in die Hand der Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten Preußens über. Die staatliche Behörde eröffnete das Schloss noch im selben Jahr als Museum. Die meisten Räume wurden der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das Mobiliar und die Erinnerungsgegenstände der ehemaligen Schlossbewohner blieben, wie historische Fotografien zeigen, bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges nahezu unverändert an Ort und Stelle.

In der Zeit des Nationalsozialismus nutzte das verstaatlichte Filmunternehmen UFA Schloss Babelsberg als Kulisse.

Ab 1948/1949 erhielt das Schloss eine neue Funktion: Nachdem dort zunächst das Zentralarchiv der sowjetischen Besatzungszone untergebracht werden sollte, ordnete die Rechtsabteilung der sowjetischen Militärverwaltung die Umgestaltung zu einer Richterausbildungsstätte an, die nötig wurde, weil die Gerichte zuvor in nationalsozialistische Verbrechen verwickelt waren.

Im Oktober 1954 wurde in den Räumlichkeiten des Schlosses die Hochschule für Film und Fernsehen gegründet. Aber Anfang der 1960er Jahre endete das studentische Leben im Schloss: Wegen der Nähe zu West-Berlin fürchteten die verantwortlichen Stellen, Studenten könnten vom Gelände der Hochschule aus in den Westen flüchten. Die Einrichtung musste das Schloss daher verlassen.

Schloss Babelsberg beherbergte ab 1963 ein Museum für Ur- und Frühgeschichte, das für die DDR-Bezirke PotsdamFrankfurt (Oder) und Cottbus zuständig war. Der Museumsbetrieb sah sich mit mehreren Schwierigkeiten konfrontiert: Im Winter konnte das Schloss nicht öffnen, denn die Räume ließen sich nicht wirkungsvoll beheizen. Auch lag das Museum abseits der touristischen Hauptattraktionen Potsdams und durch die Nähe zum DDR-Grenzgebiet war es verkehrstechnisch nur schwer zu erreichen. Aus Gründen des Denkmalschutzes durften die Wandflächen nicht für Ausstellungszwecke verwendet werden. Die Museumsmitarbeiter konnten dementsprechend nur mit Vitrinen und Stellwänden arbeiten.

1990 wurden erste Räume den Staatlichen Schlössern und Gärten Potsdam-Sanssouci überlassen. Das ehemalige Vor-, Empfangs- und Wohnzimmer Augustas sowie der Teesalon, die Bibliothek und der Tanzsaal konnten nun als Schlossmuseum den Besuchern zugänglich gemacht werden. Im Dezember 1990 nahm die UNESCO Schloss und Park Babelsberg ins Welterbe auf.

Vom Schauplatz des Kalten Krieges zum Ausflugsziel - Die Glienicker Brücke

Die Glienicker Brücke führt über die Havel und verbindet den West-Berliner Stadtteil Wannsee mit der brandenburgischen Landeshauptstadt Potsdam. Ihren Namen verdankt die Straßenbrücke dem in der Nähe gelegenen ehemaligen Gut Klein Glienicke, an dessen Stelle heute das Schloss Glienicke liegt. Sie ist als Schauplatz des Kalten Krieges in die Geschichtsbücher eingegangen, denn mehrfach wurden hier gefangene Agenten des Warschauer Paktes gegen aufgeflogene westliche Spione ausgetauscht. Der letzte Agentenaustausch erfolgte am  11. Februar 1986. Die „Agentenbrücke“ war damals für Zivilisten gesperrt. Steven Spielbergs Film "Bridge of Spies - Der Unterhändler" von 2015 über die Geschichte des Agentenaustauschs von Francis Gary Powers (USA) gegen Rudolf Abel (UdSSR) im Jahr 1962 wurde am Originalschauplatz gedreht.

Schloss Glienicke war das Sommerschloss des Prinzen Carl von Preußen. Es liegt im Südwesten Berlins an der Grenze zu Potsdam nahe der Glienicker Brücke im Ortsteil Wannsee des Bezirks Steglitz-Zehlendorf. Das Schloss aus Schinkels Feder ist eine italienische Villa auf deutschem Boden und gehört zum Weltkulturerbe.

Bevor Schinkel das Haupthaus zum mediterranen Palazzo verwandelte, errichtete er am Ufer der Havel 1824/25 das Casino. Er setzte dabei detailgenau italienische Vorbilder um. Zwei Säle im Erdgeschoss für Sommerfeste und eine Wohnung im Obergeschoss für Gäste verbergen sich in der kleinen klassizistischen Villa. Hohe Fenster ermöglichen den Ausblick in die nähere Umgebung, die beidseitigen Pergolen und Treppen zum Havelufer verbinden das Gebäude mit dem Park. Vor dem nördlichen Laubengang steht eine Porphyrsäule mit dem Preußenadler. Die flachen Schalen auf der Dachterrasse dienten einst für die Beleuchtung durch Feuer. An der rückwärtigen Wand steht eine antike Bankanlage mit Wandmalerei im pompejanischen Stil. Rings um das kleine Haus sind Exponate aus der umfangreichen Antikensammlung des Prinzen aufgestellt.

Die Schweizer Häuser

Während der deutschen Teilung war Klein-Glienicke eine funktionale Exklave und „Sondersicherheitszone“ der DDR und wurde so als „Blinddarm der DDR“ bezeichnet. Teile des Ortes, darunter die bekannten Schweizerhäuser, stehen auf der Liste der geschützten UNESCO-Welterbestätten.

In der Zeit zwischen 1863 und 1887 ließ Carl von Preußen in Klein Glienicke unter dem Architekten Ferdinand von Arnim nach zeitgenössischer Mode  Schweizerhäuser im Schweizerstil bauen. Zwei weitere Schweizerhäuser wurden in den Jahren 1873 und 1874 von Carl von Preußens Hofbaumeister Ernst Petzholtz und dem Zimmermeister Ludwig Heck gebaut. Sechs Schweizerhäuser wurden 1961 als Maßnahme zur DDR-Grenzsicherung abgerissen. Es waren die Häuser in der Parkstraße (heute: Louis-Nathan-Allee) Nummer 3, 8 und 9 sowie eine Reithalle und ein Schweizerstall. Auf den erhaltenen Grundmauern von Nummer 9 wurde bis 2015 ein Neubau in gleicher Kubatur, aber mit vereinfachter Fassade wiederaufgebaut. Auch andere Häuser wurden enteignet und abgerissen.

Das Schloss Cecilienhof

Das von 1913 bis 1917 nach Plänen von Paul Schultze-Naumburg im englischen Landhausstil errichtete Schloss Cecilienhof ist der letzte Schlossbau der Hohenzollern. Kaiser Wilhelm II. ließ die Residenz für seinen ältesten Sohn, Kronprinz Wilhelm, errichten. Bis 1945 war es Wohnsitz des letzten deutschen Kronprinzenpaares Wilhelm und Cecilie von Preußen, die zuvor im Marmorpalais wohnten.

Churchill, Truman und Stalin haben im Schloss Cecilienhof Weltgeschichte geschrieben. Hier fand vom 17. Juli bis 2. August 1945 die Potsdamer Konferenz der Siegermächte des Zweiten Weltkrieges statt. 

Vom 17. Juli bis 2. August 1945 fand hier das Gipfeltreffen der Siegermächte des Zweiten Weltkrieges statt, an dem die „Großen Drei“, der amerikanische Präsident Harry S. Truman, die britischen Premierminister Winston Churchill bzw. Clement Attlee und der sowjetische Staatschef Joseph Stalin, teilnahmen.

Die Potsdamer Konferenz ist eines der bedeutendsten historischen Ereignisse des 20. Jahrhunderts. Sie gilt weltweit als Symbol für den Endpunkt des Zweiten Weltkrieges und den Ausbruch des Kalten Krieges, der zur Spaltung Europas durch den „Eisernen Vorhang“ und zum Bau der „Mauer“ führte. Das im Schloss Cecilienhof verabschiedete „Potsdamer Abkommen“ legte den Grundstein für eine Neuordnung in Deutschland, Europa und der Welt nach dem Zweiten Weltkrieg. Die von 1961 bis 1989 unweit des Gebäudes gelegenen Grenzanlagen sind eine indirekte Folge der Potsdamer Konferenz und damit auch Teil der Geschichte des Schlosses.

Im Zuge der Potsdamer Konferenz wurden die Haupträume neu möbliert und der Rote Stern im Ehrenhof des Schlosses angelegt.

Der Pfingstberg mit Schloss BelvederePomonatempel und Lenné-Garten ist einer der schönsten Orte Potsdams. Darum ist das historische Ensemble auch immer wieder Filmkulisse oder Ort für Hochzeiten und Firmenevents

Das Belvedere auf dem Pfingstberg

Das Belvedere auf dem Pfingstberg ist ein zum Ensemble Potsdamer Schlösser und Gärten gehörendes Schloss nördlich des Neuen Gartens. Das Schloss befindet sich auf dem Pfingstberg, der mit 76 m höchsten Erhebung im westlich der Havel gelegenen Teil Potsdams. Es wurde wegen der schönen Aussicht unter Friedrich Wilhelm IV. errichtet und ist nur ein Teil eines ursprünglich wesentlich umfangreicheren Bauvorhabens. Die Doppelturmanlage nach Vorbildern der italienischen Renaissance erlebte zwei Bauphasen, deren erste von 1847 bis 1852 war und deren zweite nach längerer Unterbrechung von 1860 bis 1863 folgte. Nach Entwurfszeichnungen des Königs erhielten die Architekten Ludwig PersiusFriedrich August Stüler und Ludwig Ferdinand Hesse den Auftrag zur Bauausführung. Die Planung der Außenanlagen übernahm der Gartenarchitekt Peter Joseph Lenné. Das Belvedere auf dem Pfingstberg wird als einziges Denkmal des Welterbeensembles von einem privaten Verein betrieben, der zu DDR-Zeiten gegründet wurde, um das verfallende Gebäude zu erhalten.

Während der deutschen Teilung war das Ensemble aufgrund seiner Nähe zur innerdeutschen Grenze und zum KGB-Städtchen “Nr. 7” dem Verfall preisgegeben. Ab 1988 sorgten die späteren Gründer des Förderverein Pfingstberg e.V. mit ihrem Engagement dafür, dass es heute wieder den Glanz seiner Anfangsjahre hat.

Der Kapellenberg

Der Kapellenberg, früher „Minenberg“ und später „Alexanderberg“ genannt, befindet sich im Norden von Potsdam, in der Nauener Vorstadt, nahe der Kolonie Alexandrowka und dem Pfingstberg. Den Namen erhielt der Berg durch die auf ihm errichtete Alexander-Newski-Gedächtniskirche, welche auf dessen Gipfel tront.

Die russisch-orthodoxe Alexander-Newski-Gedächtniskirche (denkmalrechtlich Alexander-Newsky-Kapelle) auf dem Kapellenberg im Norden Potsdams wurde auf Anordnung des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III. zwischen 1826 und 1829 für die aus Russland stammenden Soldaten des Sängerchors der russischen Kolonie Alexandrowka errichtet. Als Zeichen der engen Beziehungen zwischen Preußen und Russland entstand ein sakrales Gebäude im altrussischen Baustil nach Entwürfen des Sankt Petersburger Hofarchitekten Wassili Petrowitsch Stassow, dem Karl Friedrich Schinkel Stilelemente der klassizistischen Architektur hinzufügte. Zum Gedenken an den 1825 verstorbenen Zar Alexander I. wurde die Kirche nach dessen Namenspatron, dem im 16. Jahrhundert heiliggesprochenen russischen Fürsten Alexander Jaroslawitsch Newski, benannt.


Quellenangabe: Text und Bild sind zum Teil Auszüge aus Wikipedia und Internet

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