Napoleon Wanderwege - Auf den Spuren der Schlacht bei  Auerstedt


17 km - 339 Hm - Bad Sulza-Radstube-Kurpark-Trinkquelle-Carl-Beyer-Gedenkstein-Goetheobelisk-Wehrwiese-Sportlerheim-Saline Darnstedt-Eberstedt Historische Mühle-Auerstedt-Schloss-St. Vitus-Weidenrutenpalast-Herzog von Braunschweig Weg-Emsenteich-Denkmal Schlacht bei Jena+Auerstedt-Lanitztal-Burg Sulza-Gradierwerk Louise-Saline Bad Sulza


Die Napoleon-Wanderwege sind dem Gedenken an die Doppelschlacht 1806 bei Jena und Auerstedt, den Opfern des Krieges, dem europäischen Frieden und dem deutschen Aufbruch zu nationaler Einheit gewidmet. Dieses Netz der Wanderwege erinnert an französische und deutsche Heerführer. Wanderer können sich auf eine unverfälschte Landschaft freuen und erhalten Ein- und Ausblicke, die einst Heerführer wie Napoleon Bonaparte, General von Hohenlohe-Ingelfingen, Feldmarschall Wilhelm Ferdinand Herzog von Braunschweig und Marschall Louis Nicolas Davout hatten. Napoleon-Wanderweg - Weimarer Land Tourismus e.V. (weimarer-land.travel)

Bad Sulza
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Bad Sulza - Kur- und Weinstadt in Thüringen

Bad Sulza liegt wunderbar eingebettet im Tal des Flüsschens Ilm, links und rechts erheben sich sanfte Hügel, zahlreiche mit Weinreben bewachsen.

Das Gradierwerk "Louise" 

Ursprünglich waren Gradierwerke industriell genutzte Gebäude, die dazu dienten, die Salzkonzentration der Sole zu erhöhen. Denn, je höher die Konzentration, desto eher entstehen beim Sieden Salzkristalle und je eher diese Salzkristalle entstehen, desto weniger Brennmaterial ist nötig. Einst gab es daher drei Gradierwerke im Ort, so konnte man noch effizienter gradieren - also den Salzgehalt erhöhen. Heute gibt es noch unsere "Louise" - das einzig verbliebene Gradierwerk im Ort. Es hat zwei Besonderheiten: zum einen ein Dach. Also ade Regenwetter. Zum anderen ist hier die Inhalations- und Zerstäuberhalle angeschlossen. Hier wird ein sehr feiner Solenebel mittels Druckluft erzeugt. Diese können aufgrund ihrer Größe tiefer in die Lungen vordringen. Heuschnupfengeplagte, Menschen mit Asthma oder einer Erkältung schwören darauf. Und alle anderen genießen einfach ein Erlebnis wie "London im dicksten Nebel". Durch die feinen Soletröpfchen sieht man kaum die Hand vor Augen.

Direkt gegenüber dem Solereservoir befindet sich das einzige noch erhaltene Siedehaus. Allein dieses wurde 1885/86 mit einem freistehenden Schornstein versehen. Hier fand der eigentliche Salzsiedeprozess statt. 2020/21 wurde es aufwendig saniert. 

Um eine gleichbleibende Menge und Qualität an Siedesalz gewinnen zu können, war es notwendig, dass der Siedeprozess kontinuierlich Tag und Nacht aufrecht erhalten werden konnte. Darum baute man 1780 das bis heute vollständig erhaltene Solereservoir. In zwei riesige Holzbecken, die sich auf zwei Etagen über fast die gesamte Grundfläche des Gebäudes erstrecken, bevorratete man sich mit Sole. Heute ist das Solereservoir ein wahrer Schatz, ist es doch das einzige Original in ganz Europa und aufgrund seienr Bauweise besonders bemerkenswert.

Die Radstube wurde nach 1835 im Zusammenhang mit der Erbohrung der Kunstgrabenquelle erbaut. Das darin befindliche hölzerne Wasserrad wurde durch den extra angelegten 1,6km langen Kunstgraben angetrieben, in den man Wasser der Ilm leitete. So trieb das Wasserrad zwei hölzerne Pumpgestänge an. Diese widerum betrieben das Gestänge im Beust- und Kunstgrabenschacht. Dieses Wasserrad ist das einzige, was bis heute existiert und kann von außen besichtigt werden.

Bad Sulza

1893-1896 wurde der erste Solebohrturm errichtet. Die Bohrung mit einer Tiefe von 880m brachte 27%ige Sole zu Tage. 1937 wurde eine zweite Quelle erbort. Hier stieß man bereits in einer Tiefe von 385m auf Sole. Die Quelle in Darnstedt lieferte bis 1967 die Sole für die Siedesalzproduktion in Bad Sulza. Danach wurde der Siedebetrieb eingestellt. Die Türme sind heute aus der ferne zu besichtigen.Neben zahlreichen kirchlichen Konzerten, Veranstaltungen und Gottesdiensten ist die Kirche täglich von mindestens 10:00 - 16:00 Uhr zu besichtigen.

Das Thüringer Weintor

Das 1994 durch den damaligen Ministerpräsidenten des Freistaates Thüringen, Dr. Bernhard Vogel, eingeweihte Thüringer Weintor steht am Beginn der "Weinstraße Saale-Unstrut", die über Bad Kösen, Naumburg, Freyburg und Laucha bis nach Nebra führt.Es befindet sich in unmittelbarer Nähe am Gradierwerk "Louise".Es ist das erste und bisher einzige Weintor in den neuen Bundesländern, steht für die Bedeutung des Weinanbaus in der Region um Bad Sulza und ist Startpunkt zahlreicher Wanderwege.

Die Historische Ölmühle Eberstedt  - Landhotel - Ferienwohnungen - Hüttendorf - Caravanstellplatz - Restaurant - Mühlenladen

Auerstedt, die Doppelschlacht und der Herzog von Braunschweig Weg zwischen Auerstedt und Bad Sulza

In die Weltgeschichte ist Auerstedt aber bereits durch König Friedrich-Wilhelm III. während der Doppelschlacht von Jena und Auerstedt im Jahre 1806 eingegangen. Auerstedt war einer der beiden Schauplätze bei der Doppelschlacht bei Jena und Auerstedt am 14. Oktober 1806 zwischen Napoleons Truppen und den Preußen und erlangte dadurch überregionale Bekanntheit. Heute erinnern an dieses Ereignis unter anderem noch eine Gedenktafel aus Sandstein am Gutsgebäude, zahlreiche, schlachtbezogen benannte Wege und noch zwei der ehemals vier (etwa zu jener Zeit gepflanzten) sogenannten „Napoleonslinden“.

Die Schlacht bei Jena und Auerstedt (auch Doppelschlacht bei Jena und Auerstedt) fand während des Vierten Koalitionskrieges  am 14. Oktober 1806 in der Nähe der Orte Jena und Auerstedt statt.

Die preußische Armee erlitt eine schwere Niederlage gegen die französischen Truppen. Napoleon Bonaparte schlug am 14. Oktober 1806 mit seiner zahlenmäßig überlegenen Hauptarmee ein preußisch-sächsisches Korps bei Jena, während zur gleichen Zeit circa 25 Kilometer entfernt der französische Marschall Davout mit seinem Korps die ihm zahlenmäßig überlegene preußische Hauptarmee unter dem Herzog von Braunschweig bei Auerstedt schlagen konnte. In älteren Quellen heißt es statt „Schlacht bei Jena und Auerstedt“ auch „Doppelschlacht bei Jena und Auerstedt“. Beide Begriffe lassen nicht erkennen, dass sowohl die Franzosen als auch die Preußen so gut wie keine Kenntnis von den zeitlich parallel verlaufenden Schlachten hatten. Allerdings kann keine der beiden Schlachten unter Ausschluss der anderen betrachtet werden.

Karl Wilhelm Ferdinand Herzog von Braunschweig und Lüneburg (1735-1806), geboren in Wolfenbüttel, war Preußischer Generalfeldmarschall. Als Befehlshaber der braunschweigschen Truppen nahm er am Siebenjährigen Krieg teil. Er ernannte Lessing zum Bibliothekar in Wolfenbüttel. Von 1780 an war er regierender Herzog von Braunschweig und wurde 1773 zum preußischen General ernannt. Seit 1792 führte er als Oberbefehlshaber die Koalitionstruppen gegen Frankreich, kassierte aber eine Niederlage in der Schlacht von Valmy. 1794 legte der Herzog den Oberbefehl nieder. Im Jahre 1806 wurde er erneut zum Oberbefehlshaber der preußisch-sächsischen Truppen ernannt. Er befehligte im Oktober 1806 die preußische Hauptarmee. In der Schlacht bei Auerstedt / Hassenhausen wurde der Herzog tödlich verwundet. In Otfensen ist er im November 1806 gestorben.)

Das Schloss Auerstedt war in der Nacht vom 13. zum 14. Oktober 1806 Königlich-Preußisches Hauptquartier. Heute befinden sich in der Gedenkstätte des Schlosses ein Diorama des Aufmarsches der preußischen Truppen, ein Herzog-von-Braunschweig-Zimmer und ein Marschall-Davout-Zimmer.

Vor den Toren Auerstedts in Richtung Reisdorf steht in einer Aue nahe dem örtlichen Sportplatz der „Auerworldpalast“, ein aus örtlichen Weidenruten geflochtener, wurzelnder Weidenrutenbau mit etwa 25 Meter Durchmesser, den der Schweizer Architekt Marcel Kalberer 1997/98 unter Mitwirkung von etwa 300 freiwilligen Helfern aus aller Welt anpflanzte und erbaute. Das Werk soll der weltgrößte lebende Weidenbau sein. Im und um den Palast herum findet seit 1999 jährlich im Juli das Auerworld-Festival mit vielen Musikern aus der Region, Deutschland und aller Welt statt. In den Sommermonaten gibt es dort auch Vollmondfeste.

Das Lanitztal und die Sonnenburg

Bei einer Wanderung durch das Lanitztal quert man nicht nur den kleinen Lißbach, der in Bad Sulza in den Emsenbach mündet, sondern auch die Landesgrenze zwischen Thüringen und Sachsen-Anhalt und dies sogar, insofern man möchte, mehrfach. 1806 war das gesamte Gebiet um Bad Sulza, Rehehausen und Auerstedt einer der zentralen Orte der Schlacht von Jena - Auerstedt, in der sich preußische und französische Truppen gegenüberstanden.

An diesem Platz soll in der Frühzeit schon mal eine Burg gestanden haben, aber diese ist verschwunden. Die jetzige Sonnenburg wurde vor ca. 100 Jahren gebaut in der Zeit der "Burgenromantik". Zuletzt war ein Ausflugslokal dort installiert. Nun ist die Burg wohl an einen Privatmann verkauft worden und die Burg ist abgesperrt. Betreten ist unerwünscht. Mir ist unklar, warum die Stadt Bad Sulza das zugelassen hat. Mit einem Ausflugslokal in der Burg hätte die Stadt Bad Sulza ein hohes touristisches Potential - mir schleierhaft, warum sie es nicht nutzt. Derzeit kann die Burg nicht betreten werden und eine Aussicht ist ebenfalls nicht möglich. Ob sie je wieder für Besucher geöffnet wird ist unklar. Meldung vom 18. August 2022 - Schade, wir haben dort vor Jahren gern gerastet gut gespeist 🙁


Quellenangabe: Text und Bild sind zum Teil Auszüge aus Wikipedia und Internet

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