"Land UNTER"  in Geras Altstadt

Gera
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Das 11. Höhler Biennale 2023 steht unter dem Motto „LandUNTER“  -  Eintritt: 7,- €

14 km - Gera Süd-Stadtwald-Ernseeschlucht-Schloss Osterstein-Hofwiesenpark-Küchengarten-Markt-Höhler Biennale-Gera


Die Stadt Gera

Gera gehört mit rund 102 000 Einwohnern zu den größten Städten im Freistaat Thüringen. 995 erstmals urkundlich erwähnt, erhielt die Ansiedlung 1237 das Stadtrecht. Zwischen 1564 und 1918 von den Herren Reuß jüngere Linie verwaltet, verdankt die Stadt dem Fürstentum u.a. ihre wirtschaftliche Entwicklung. Tuchmacherei, Färberei und Maschinenbau prägten über lange Zeit den Ruf der Stadt. Sie war eine der fünf reichsten Städte der Gründerzeit in Deutschland. Zeugen dieses Wohlstandes sind viele repräsentative Bürgerhäuser und prächtige Villen, die sich betuchte Fabrikanten und Kaufleute errichten ließen. Dereinst galt Geras Bier als das Beste im Lande. Das edle Gebräu erforderte eine entsprechende Lagerung in kühlen Kellern. So wuchs eine unterirdische Stadt, ein Labyrinth aus Gängen und Nischen von nahezu 9 Kilometern Länge, fünf bis elf Meter unter der Erde - die Geraer Höhler. Bis in die 90er Jahre des 20. Jahrhunderts dominierten in der Stadt Branchen wie Textilindustrie, Maschinenbau, Elektronik sowie Feinmechanik/Optik. Doch in den vergangenen zwanzig Jahren veränderte sich das Gesicht der Stadt Gera. Die Bundergartenschau 2007 hatte die Otto-Dix-Stadt Gera, die benachbarte Stadt Ronneburg und die Region nachhaltig geprägt. Infrastrukturelle Maßnahmen, wie der Neubau der Straßenbahnlinien Untermhaus-Zwötzen und Hauptbahnhof, gestalten den Verkehrsfluss attraktiver. Neue bzw. rekonstruierte Sportstätten bieten umfängliche Möglichkeiten unterschiedlichster sportlicher Betätigung.

Was sind Höhler?

Das Höhlersystem der Stadt Gera ist eine kultur-historische Besonderheit und touristische Attraktion. Vom 16. bis zum 19. Jahrhundert wurden durch Bergleute über 230 tiefliegende Wirtschaftskeller - die heutigen Höhler - angelegt, um dort Bier zu lagern. Diese Höhler liegen unter den normalen Hauskellern. Gleichmäßige Temperaturen von 12 bis 13 Grad garantierten auch im Sommer jederzeit einen erfrischenden Biergenuss. Entsprechend des Geraer Brauprivileges durchzogen die an die Bürgerhäuser angebundenen Höhler ohne Beachtung der Grundstücksgrenzen die gesamte Altstadt - insgesamt über eine Länge von ca. 9 km. Eine Vielzahl von Höhlern ist inzwischen wieder zugängig. Aller 2 Jahre findet in ausgewählten Höhlern das Höhlerbinale - eine Schau für Installationskunst statt.

 

Das 11. Höhler Binale 2023

Das 11. Höhler Binale 2023 steht unter dem Motto „LandUNTER“. Es umschließt gewissermaßen als Synonym die derzeit uns alle beherrschende Weltkrise – das betrifft die Weltwirtschaftslage, speziell die Energiekrise, den Klimawandel, die geopolitischen Veränderungen, das gesundheitspolitische Pandemie-Dilemma, zugleich aber auch die bildhafte Vorstellung des Negierens von Gegenwärtigem, dem Wegducken, das Nicht-Wissen-Wollen, das Verdrängen von Wahrheiten, das Verdrehen von Wahrheiten um ein politisches Ziel zu erreichen, die Gender – Diskussionen. Denken wir an die Ungeheuerlichkeiten dieses Krieges seit dem 24. Februar 2022 und manches mehr …

Das historische Ambiente in der Greizer Straße 10 und 37 gleicht in dieser Zeit einem mystischen Ort. Die Installationen bedienen das Thema „LandUNTER“ mit einem Versuchslabor für künstliche Nahrung, der historischen Arche Noah, dem Bootsthema, das aktueller nicht sein könnte, dem Tanz der Medusen, einem gläsernen SCHREI, einer Klanginstallation, dem ungeheuerlichen „Leben“ im Flussgrund, einem Schattenspiel reliefartiger Köpfe, den Schattenspielen bei Sonnenfinsternis und den Fadensonnen eines Paul Celan, einer abstrahierten verschwenderischen Wegwerfmentalität kostbarer Nahrungmagischen Mondsteinen, großformatigen Fotos verbrannter Körper und geretteten Insektender Erde, die am seidenen Faden hängt, den PLASTIKgeistern, die nicht mehr verschwinden, dem farbigen Glasperlenspiel, den Appell an uns, wo sind sie geblieben, die Insekten und die Natur, die technoide Kommunikation zwischen Natur und Technik, dem Flußverlauf der weißen Elster in Gera, dem Himmel über uns, der sorglos dummen Entsorgung des Mülls im Ostseesand, dem Hoffnungsschimmer am Ende des Tunnels, bis zum Rettungsschirm, der sich über alles spannt, verspricht die 11. Höhler Biennale ein spannendes Kunsterlebnis zu werden.

St. Salvatorkirche

Die Salvatorkirche auf dem Nicolaiberg ist die einzig verbliebende Kirche innerhalb der Geraer historischen Altstadt. Sie hat eine sehr bewegte Baugeschichte in Wechselwirkung zwischen äußerer barocker Architektur und bedeutender Innenausstattung im Jugendstil von 1903. Die Grundsteinlegung für die barocke Salvatorkirche auf dem Nikolaiberg erfolgte 1717 anlässlich des 200. Reformationsjubiläums. Auch die Salvatorkirche fiel dem großen Stadtbrand 1780 zum Opfer. Nur wenige Jahre später erfolgte der Wiederaufbau. Erst 1898 wurde die imposante Freitreppe unterhalb der Kirche errichtet.

Schloss Osterstein

In Untermhaus auf dem Hainberg befindet sich die Ruine des Schlosses Osterstein. Das ehemalige Residenzschloss der Reuß jüngere Linie entstand auf dem Gelände einer jungbronzezeitlichen Burgwallanlage. Im Jahr 1234 residierte der Weidaische Reichsvogt Heinrich auf der Burg. Um 1581 wurde die Burg erstmalig mit dem Namen „Osterstein“ bezeichnet. Seit seiner Entstehung wurde das Schloss immer wieder umgebaut und erweitert, letztmalig zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

Während eines schweren Bombenangriffes am 6. April 1945 wurde das Schloss durch anglo-amerikanische Bomber zerstört. Heute sind nur noch der Bergfried aus dem 12. Jahrhundert, einige Gebäude des unteren Schlosses mit der neuen Wache und der 2011 vom BUGA-Förderverein restaurierte Schlossgarten erhalten. Die Dachkonstruktion des mit reichem Stuckwerk ausgestalteten Gartensaals wurde ebenfalls erneuert.

Wolfsbrücke zum Schloss

Bergfried von Schloss Osterstein

Mächtig und achtungsgebietend thront das Schloss Osterstein auf dem dicht bewaldeten Hang des Hainbergs, der sich steil über der Elster erhebt. Die Schlossfront ist geziert mit neugotischen Türmchen und Erkern, die aus dem Umbau in den 1860er Jahren stammen. Dahinter lugt der mittelalterliche Bergfried hervor, der damals eine geschwungene Welsche Haube trug statt des heute gewohnten Kegelhelms. Der Wald unterhalb des Schlosses ist mit nur wenigen Strichen angedeutet. Von größerem Interesse sind für den Künstler dagegen die geduckt wirkenden Gebäude des Hof-gutes, die das Elsterufer säumen. Der Standpunkt des  Zeichners befand sich am östlichen Kopf der Brücke über die Weiße Elster.

Der Schöpfer dieser Zeichnung ist Paul Neidhardt. Er wurde 1873 in Gera geboren – sein Geburtstag jährt sich dieses Jahr also zum 150. Male.

Stadtwald Gera

Gera hat mit dem Geraer Stadtwald im Westen des Stadtgebietes die größte zusammenhängende Waldfläche aller Thüringer Städte. In Untermhaus führt die Fuchsklamm in den Stadtwald und von dort z.B. auch nach Ernsee. Über eine Holzstiege mit ca. 200 Stufen durchquert man ein steiles Kerbtal genannt die Fuchsklamm. In den Anfangszeiten des Wandertourismus am Beginn des letzten Jahrhunderts, überspannte das Tälchen die sogenannte Hermannsbrücke. Die Hermannsbrücke verband Gera mit der Sommerfrische Ernsee und war eine gewaltige Holzkonstruktion, die aber Wind und Wetter ausgesetzt und mangels entsprechender Wartung (Kriegszeiten 1. Weltkrieg...) keine lange Lebensdauer hatte. Der Hainberg – Weinberg und die Schluchten bei Gera mit ihren altem Mischwaldbestand sind anerkannte FFH-Gebiete.

Die 200 Stufen der Fuchsklamm im Stadtwald

Gladitschturm im Stadtwald - leider nur noch als Ruine

Über eine Holzstiege mit ca. 200 Stufen durchquert man ein steiles Kerbtal genannt die Fuchsklamm. In den Anfangszeiten des Wandertourismus am Beginn des letzten Jahrhunderts, überspannte das Tälchen die sogenannte Hermannsbrücke. Die Hermannsbrücke verband Gera mit der Sommerfrische Ernsee und war eine gewaltige Holzkonstruktion, die aber Wind und Wetter ausgesetzt und mangels entsprechender Wartung (Kriegszeiten 1. Weltkrieg...) keine lange Lebensdauer hatte.

Quellenangabe: Text und Bild sind zum Teil Auszüge aus Wikipedia und Internet