Höhenluft schnuppern und Winterlinge guggen  


18 km - Petersberg-Steinbruch-Bergholz-Ostrau-Katzenberg-Mosthinsdorf-Schorewitz-Weißsandt-Gölzau


MDV-Gruppenkarte:   08.53 ab Leipzig .. 09.18 an Halle .. 09.32 ab Halle, Bus 301 (Schlettau) .. 10.06 an Petersberg, Steinburch

Schloss und Park Ostrau in der Gemeinde Petersberg

Der Name des Ortes Ostrau wird auf das slawische Wort „Insel“ zurückgeführt. Man vermutet deshalb, dass die durch einen breiten Wassergraben gebildete Insel bereits zur Zeit der slawischen Besiedelung eine Wallburg getragen hat. Eine erste urkundliche Nennung erfuhr der Ort, als Markgraf Konrad der Große 1125 die Kapelle und vier Hufen Land dem Augustinerkloster auf dem Petersberg schenkte.

1288 war Ostrau in den Verkauf der Herrschaft Wettin an das Erzstift Magdeburg durch die Grafen von Brehna eingeschlossen. In den Jahren bis 1378 kauften die Bischöfe von Merseburg dann nach und nach die gesamte Herrschaft Ostrau auf.

Schlossinsel mit Burggraben

Die Bischöfe verliehen Ostrau an verschiedene Lehnsnehmer. 1585 schließlich erwarb die Familie von Veltheim die Ostrauer Burg mit etwa 700 ha Land sowie die Burg Weißandt (mit 270 ha); 1751 kam noch Gahrendorf (mit 175 ha) zur Grundherrschaft hinzu. Diese blieb bis 1945 im Familienbesitz. Die Veltheims ließen die Burg zu einem vierflügeligen Renaissanceschloss mit weiträumigen Wirtschaftshof umbauen. Die Insellage der Wasserburg ist noch erhalten, mit Zugang über eine steinerne Brücke..

Schlosskirche

Brücke über den Burggraben

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde von Veltheim enteignet. Die Bibliothek und Kulturgüter wurden teilweise in die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg verbracht, von den sowjetischen Besatzern beschlagnahmt oder geplündert. 

Später wurde das Schloss als Internat genutzt. Die Grab-Altar-Kapelle als Teil der Kirche hat diese Zeit im Wesentlichen unversehrt überstanden. 1990 wurde dort die Urne von Hans Hasso von Veltheim beigesetzt.

Derzeit wird das Schloss von einer Grundschule, einem Jugendklub und dem Schloss Ostrau e.V. genutzt. Von der mittelalterlichen Bausubstanz ist außer dem Fundament des Bergfriedes nur noch der Burggraben erhalten.

Um 1764 legte Friedrich August von Veltheim eine seinerzeit einmalige Anlage in Deutschland an. Seltene Bäume und Sträucher, die sich auch heute noch entdecken lassen, säumten den sogenannte Lustwald. Auch der letzte Bewohner des Familienbesitzes, Hans-Hasso von Veltheim, pflegte diesen weiter und sorgte mit zum Teil selbst von Reisen mitgebrachten fremdländischen Pflanzen für einen sicherlich exotischen Anblick.

Es gibt einen 2 km langen von hohen Bäumen gesäumten Rundweg. Wassergräben und Teiche durchziehen den Park und bieten die Möglichkeit Amphibien und verschiendene Vogelarten zu beobachten.

Einige Gedenksteine und verwilderte Gräber erinnern an Familienmitglieder der von Veltheims. Seit 2010 ist der Schlosspark Ostrau Teil der Gartenträume Sachsen-Anhalt.

Insbesondere die massenhafte Blüte der Winterlinge (Eranthis) im Februar/März lockt alljährlich zahlreiche Gäste in den Schlosspark.

Der Petersberg  - die höchste Erhebung des Halleschen Porphyrkomplexes

Der Petersberg liegt etwa 13 km (Luftlinie) nördlich der Innenstadt von Halle an der Saale, zwischen den Ortschaften Ostrau und Wallwitz. Am Berg befindet sich die Gemeinde Petersberg mit dem gleichnamigen Kernort. Er ist mit 250,4 m ü. NHN die höchste Erhebung des ehemaligen Saalkreises in Sachsen-Anhalt. Sein Name leitet sich von der St.-Petrus-Kirche auf dem Berg her. Bis ins 14. Jahrhundert war der Petersberg als Lauterberg bekannt. Das Kloster Petersberg mit der Stiftskirche St. Petrus ist ein ehemaliges Augustinerchorherrenstift.  Seit 1999 besteht eine evangelische Klosterkommunität der Christusbruderschaft SelbitzRund um den Berg befinden sich die Naturschutzgebiete Bergholz 

Südwestflanke des Petersbergs mit der Abbaufront des aktiven Großsteinbruches (vorne), dem Ort Petersberg und dem Goethebruch (dahinter) vor dem Fernmeldehochhaus, dem Bismarck- und dem Fernmeldeturm (hinten von links nach rechts; Luftaufnahme aus 100 m Höhe)

Das NSG Bergholz am Petersberg

In der Landschaft des „Halleschen Ackerlandes“ östlich von Petersberg liegt, isoliert in der Agrarlandschaft bei Kütten, auf einem von Norden nach Süden streichenden Rücken der Petersberger Endmoräne das Waldgebiet des Bergholzes. Seit dem Mittelalter unter Bewirtschaftung, stockten in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts im Bergholz „Eichen, Linden, Espen und allerlei Unterholz…“. Die Grasnutzung im Bergholz wurde 1730 sogar in Verkündigungen in der Zeitung verboten. Zwischen 1825 und 1839 erfolgte schließlich im westlichen Mittelabschnitt die Rodung eines Waldbestandes, so dass die sogenannte „Saubucht“ entstand. Im Bereich des FFH-Gebietes befindet sich das NSG Bergholz. Das Waldgebiet ist Teil eines naturnahen Restwaldes. Es handelt sich um einen relativ einheitlich aufgebauten, winterlindenreichen Traubeneichen-Hainbuchenwald (Galio sylvatici-Carpinetum betuli), der charakteristisch für niederschlagsarme Lösslandschaften ist. In der Baumschicht dominieren Trauben-Eichen (Quercus petraea) und Winter-Linden (Tilia cordata) neben Hainbuchen (Carpinus betulus), Stiel-Eichen (Quercus robur), Hänge-Birken (Betula pendula) und Rotbuchen (Fagus sylvatica). Die Feld-Ulme (Ulmus minor) tritt verstärkt in der nördlichen Teilfläche auf. Das Gebiet ist Heimat vieler Greifvögel.


Quellenangabe: Text und Bild sind zum Teil Auszüge aus Wikipedia und Internet