Unterwegs auf dem Naturlehrpfad Porphyrlandschaft in Gimritz und Wettin


16 km - 200 Hm - Beidersee-Lerchenhügel-Gimritz-Lauchengrund-Scharngengrund-Zürnberg-Mücheln-Templerkapelle-Burg Wettin-Saalestraße


Die sogenannten Brachwitzer Alpen gehören zum Landschaftsschutzgebiet Porphyrlandschaft nordwestlich von Halle. Charakterisch sind die roten, hoch aufragenden Felsen, die einen tollen Kontrast zum Blau des Himmels und dem Grün der umgebenden Flora bilden.

Porphyrlandschaft bei Gimritz

Das Naturschutzgebiet „Porphyrlandschaft bei Gimritz“ umfasst eine reich strukturierte Landschaft aus freiliegenden Porphyrkuppen, die von Äckern, Wiesen und Brachen eingebettet sind. Durch die Lage im Regenschatten des Harzes und eine extensive Nutzung haben sich auf den felsigen Kuppen wertvolle Trocken- und Halbtrockenrasen entwickelt, in denen sich Arten finden lassen, die ihren Verbreitungsschwerpunkt außerhalb von Deutschland haben und hier einen geographischen Vorposten vorweisen. Die eher extensiv genutzten Grünländereien, Ruderalstandorte, Äcker und Ackerrandstreifen sind Lebensraum für zahlreiche, in der intensiven Agrarlandschaft kaum noch vorkommende Tierund Pflanzenarten wie z. B. Finkensame oder Gezähntes Rapünzchen. Auch aus faunistischer Sicht gehört das Gebiet zu den am reichsten ausgestatteten wärmeliebenden Lebensraummosaiken auf Porphyr in Deutschland.

Bis Ende des 18. Jahrhunderts gehörte Wettin durch Steinkohlenbergbau zu den wirtschaftlich bedeutenderen Orten der Region nördlich von Halle.

Die Kleinbahnstrecke Wallwitz-Wettin war eine eingleisige, nicht elektrifizierte Nebenbahn in Sachsen-Anhalt. Die circa neun Kilometer lange Stichbahn wurde 1903 eröffnet und führte von Wallwitz an der Bahnstrecke Halle-Vienenburg nach Wettin. 1971 wurde die Strecke stillgelegt. Auf der ehemaligen Trasse sind noch Spuren der Gleise zu finden, beeindruckend sind die Felseinschnitte und die Gedanken an die Mühen ihrer Entstehung.

 

Der Templerorden und die Templerkapelle in Mücheln bei Wettin

Der Templerorden war ein geistlicher Ritterorden, der von 1118 bis 1312 bestand. Seine Mitglieder werden als Templer, Tempelritter oder Tempelherren bezeichnet. Sein voller Name lautete Arme Ritterschaft Christi und des salomonischen Tempels zu Jerusalem (lateinisch: Pauperes commilitones Christi templique Salomonici Hierosolymitanis).

Der Ritterorden wurde 1118 im Königreich Jerusalem gegründet. Er war der erste Orden, der die Ideale des adligen Rittertums mit denen des Mönchtums vereinte, zweier Stände, die bis dahin streng getrennt waren. In diesem Sinne war er der erste Ritterorden und während der Kreuzzüge eine militärische Eliteeinheit. Er unterstand direkt dem Papst. Auf Druck des französischen Königs Philipp IV. wurde der Orden nach einem langwierigen, aufsehenerregenden Prozess (Templerprozess) von Papst Clemens V. am 22. März 1312 auf dem Konzil von Vienne offiziell aufgelöst.[1] In der Folge gab es mehrere Organisationen, die sich auf das Erbe des Templerordens bezogen und teilweise noch aktiv sind.

Die Templerkapelle „Unser Lieben Frauen“ in Mücheln, einem Ortsteil der Stadt Wettin-Löbejün im Saalekreis, ist eine in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts errichtete gotische Kapelle des Templerordens. Sie ist heute eines der wenigen noch existierenden baulichen Zeugnisse der Templer in Deutschland.

 

Die Stadt Wettin und ihre Herkunft

Wettin ist ein Ortsteil der Stadt Wettin-Löbejün im Saalekreis in Sachsen-Anhalt. Bekannt ist die Kleinstadt vor allem durch das Herrschergeschlecht der Wettiner.

Das Haus Wettin ist mit über 1000 Jahren Familiengeschichte eines der ältesten urkundlich nachgewiesenen Geschlechter des deutschen Hochadels, dem eine historische Bedeutung für die Landesgeschichte der Bundesländer SachsenThüringenSachsen-Anhalt und Bayern zukommt. Ihren Namen leitet die Dynastie von der Burg Wettin ab, gelegen in der Nähe von Halle.

Seit dem hohen Mittelalter stellte das Geschlecht zahlreiche Markgrafen von MeißenLandgrafen von Thüringen sowie Herzöge und Kurfürsten von Sachsen. Im Jahr 1485 entstanden mit der Leipziger Teilung zwei Hauptlinien – die ernestinische Linie mit dem hauptsächlichen Herrschaftsgebiet des heutigen Thüringen und die albertinische Linie mit dem hauptsächlichen Herrschaftsgebiet des heutigen Freistaats Sachsen.

Die Albertiner bekamen 1806 die sächsische Königswürde; der letzte König Friedrich August III. dankte 1918 nach den Ereignissen der Novemberrevolution ab. Bis zum selben Jahr regierten die Ernestiner im Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach und in den Herzogtümern Sachsen-AltenburgSachsen-Coburg-Gotha und Sachsen-Meiningen. Aus den Wettinern gingen bis zur Neuzeit mehrere Monarchen von Sachsen, PolenBelgienPortugalBulgarien und Großbritannien hervor. Aktuell regierende Monarchen ernestinischer Abstammung sind die britische Königin Elisabeth II. sowie der belgische König Philippe.

Die Stammburg des Hauses, die Burg Wettin

Schleuse Wettin

Da die Pögritzmühle mit ihrem Wehr den Hauptarm der Saale sperrte, gibt es einen eigenen Schleusenarm, der die Schiffbarkeit weiter gewährleisten soll. Von der dort gelegenen Schleuse schreibt JOHANN CHRISTOPH V. DREYHAUPT im Jahr 1749 „Zu Wettin gehet, wie schon gedacht, eine Fähre über die Saale, auch ist daselbst unterhalb der Stadt bey der Pögeritz-Mühle eine Schleuse zu Paßirung der Schiffe, und an der sogenannten Werder-Spitze sind die ersten 3 Saal-Schiffe von Zacharias Beßlern erbauet worden...“ Die Schleuse befindet sich am Stromkilometer 70,6, ist also siebzig Kilometer von der Mündung in die Elbe entfernt. Sie ist die erste Schleuse nach der Passierung der Stadt Halle (Saale) mit ihren fünf Schleusen von Planena und Böllberg bis Gimritz und TROTHA. Die beiden letztgenannten sowie die Schleusen von Rothenburg und Wettin entstanden in den Jahren 1694 bis 1698 neu, um den Transport von Kohle zu verbessern, erneut vergrößert wurde die Schleuse von Wettin (zusammen mit Rothenburg, Alsleben, Bernburg und Calbe) im Jahr 1932, um nun auch Schiffe mit 1.000 Tonnen durchlassen zu können. Die Schleusentore der einzelnen Schleusen sind einheitlich gestaltet und bestehen aus einem grünen Tor und der Aufschrift mit dem Namen der Schleuse.

Links Schleusenarm der Saale - rechts Hauptarm der Saale

Schleuse Wettin

Die Nutzung der Saale für Güter- oder Personentransporte ist seit 981 urkundlich belegt. In Chroniken der Saaleschifffahrt wird berichtet, dass bereits in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts das Wasser des Flusses Saale angestaut wurde. Die angestaute Wassermenge wurde zum Betrieb von Mühlen bzw. zum Flößen genutzt. Am 21. Oktober 1530 erteilte Kaiser Karl V. dem Erzstift Magdeburg das Privileg der freien Schifffahrt auf der Saale und die Erlaubnis, den Fluss auszubauen. Erste hölzerne Schleusen dienten den Schiffern zur Bewältigung des Frachtverkehrs. Fürst Wolfgang von Anhalt, Regent über Bernburg, schloss 1559 auf drängen des Erzbischof Sigismund einen Vertrag zum Ausbau und Sicherung der Saaleschifffahrt ab. Erst knapp 100 Jahre später, ab dem Jahre 1790 wurde die Saaleschifffahrt weiter ausgebaut. Der Kurfürst von Sachsen, Friedrich August III. ordnete an, die obere Saale und die Unstrut schiffbar zu machen. Im Rahmen des Wasserstraßenausbaues Elbe/Saale wurde die Gesamtlänge durch Begradigungen in den Jahren 1933 bis 1942 von 427 Kilometer auf rund 413 Kilometer verkürzt. Von km 124,16 bei Bad Dürrenberg bis km 0,00 Mündung in die Elbe (bei km 290,78) ist die Saale eine Bundeswasserstraße.

Bismarckturm in Wettin


Quellenangabe: Text und Bild sind zum Teil Auszüge aus Wikipedia und Internet

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