Mit dem Boot  bis nach Hamburg

18 km - Wallendorf-Wüsteneutzsch-Schladebach-Kötzschau

Die Geschichte vom Elster-Saale-Kanal

Nur knapp 7,5 km trennen Leipzig von den großen Weltmeeren oder besser gesagt von der Saale. 

Ein Grund dafür, dass es (noch) nicht möglich ist von Lindenau bis in den Ozean zu fahren, ist die seit 1943 nie fertig gestellte Schleuse Wüsteneutzsch. Begonnen wurde der etwa 100 Meter lange und 15 Meter hohe Bau 1933, doch da in den Kriegsjahren das Geld zur Neige ging, steht heute am Rande des Dorfes “Wüsteneutzsch” mitten in der Landschaft, ohne auch nur zu einer Seite einen Anschluss an einen Kanal zu haben, ein skurril anmutendes Stahl-Beton-Bauwerk.

Der Elster-Saale-Kanal sollte einmal Weiße Elster und Saale miteinander verbinden. Bei Kreypau, einem Ortsteil von Leuna, sollte der Kanal über die Schleuse Wüsteneutzsch in die Saale fließen. Aber dieser Durchstich ist nie erfolgt, und die Schleuse wurde nie fertig gebaut. Nun gibt es die Investitionsruine schon seit 1943. Aber auch auf Leipziger Seite wurde der Kanal nie fertig gestellt. Im Leipziger Stadtteil Lindenau gibt es zwar Hafenanlagen, jedoch nichts, wohin diese führen können.

Blick über die Schleusenruine Richtung Leuna

LSG Kiesgruben Wallendorf/Schladebach

Das LSG gehört zu den Landschaftseinheiten Halle-Naumburger Saaletal und Lützen-Hohenmölsener Platte.

Südöstlich von Wallendorf erstrecken sich in Richtung Schladebach eine Anzahl ehemaliger Kiesgruben mit Grünland- und Gehölzvegetation im Umfeld. Zum Teil wurden derartige Bereiche auch mit nicht standortheimischen Baumarten wie Balsam-Pappel, Eschen-Ahorn und Robinie aufgeforstet. An den Grubenböschungen entstanden nährstoffarme Trockenstandorte. Der Wasserspiegel in diesen Gruben ist starken witterungsabhängigen Schwankungen unterworfen, so dass sie in den letzten Jahren mehrmals fast völlig trocken fielen. Diese Dynamik ist aber ein Charekteristikum der sekundären Lebensräume, an die sich die hier siedelnden Tiere und Pflanzen der Feuchtgebiete und Trockenlebensräume gut anpassen können. Die Gehölzoffenheit ist wichtig für das Vorkommen der Arten.
Nordwestlich von Schladebach befindet sich ein Kieswerk und der zur Zeit aktive Kiesabbau.

Im Nordosten des Gebietes liegen mehrere kleine Gewässer, die ”Fischteiche”, ehemalige kleine Tongruben.

Elsterfloßgraben bei Kötzschau

Der Elsterfloßgraben wurde auf Anweisung von Kurfürst August I. von Sachsen im 16. Jahrhundert angelegt um das zur Salzsiedung in den Kursächsischen Salinen Teuditz und Kötzschau benötigte Brennholz bereitzustellen. Er ist ein zum Holztransport angelegter Kanal von der Weißen Elster in das Gebiet östlich von Weißenfels und Merseburg sowie nach Leipzig. Ein weiterer Grund war die Versorgung der wachsenden Städte mit Brennholz. Halle, Merseburg und Leipzig profitierten von diese neuen "Energieader", wobei das für Leipzig bestimmte Scheitholz am Floßplatz zum Umschlag bereitstand. Der Transport geschah durch ungebundenes Flößen (Triften) von kurzen, maximal ein Klafter (etwa 1,7 Meter) langen Stämmen und vor allem Scheiten. Das Gefälle des künstlichen Kanals mit 3 m Breite und 1 m Tiefe, war mit 2 cm pro 100 m auf manchen Teilstücken sehr gering, so das im Frühjahr zusätzlich Wasser aus Floßteichen zu geführt werden musste. Erst im 19. Jahrhundert verlor der Floßgraben durch die Verbesserung des Straßenwesens und des schnell wachsenden Eisenbahnnetz an Bedeutung.

Der Elsterfloßgraben hat in erster Linie Bedeutung als technisches Denkmal. Er ist ein überregional bedeutendes Ingenieurbauwerk mit Leistungen der Vermessung, der Wasserwirtschaft, des Wasserbaus und des Transportwesens. Er stellt mit einer Gesamtlänge von ca. 93 km, von der noch über 80 km vorhanden sind, das bedeutendste Kanalsystem des 16. Jahrhunderts auf dem europäischen Kontinent dar. Zugleich steht er mit 284 Jahren Flößerei für ein fast 300 Jahre erfolgreiches sächsisches Wirtschaftsunternehmen.

Wasserkreuz bei Kötzschau

 

Quellenangabe: Text und Bild sind zum Teil Auszüge aus Wikipedia und Internet