Wo sich Königin Luise gern versteckte

Berlin Pfaueninsel
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16 km - Wannsee-Pfaueninsel+Park+Schloss-Nikolskoe St. Peter*Paul-Moorlake-Glienicker Park+Schloss-Glienicker Brücke-Jagdschloss Glienicke-Schloss Babelsberg


Ein märchenhaftes Schloss, angelegte Natur und freilaufende Tiere: Die Pfaueninsel 

Auch heute erscheint das Kleinod ein bisschen wie eine Traumwelt. Vom Festland aus ist sie nur mit einer kleinen Fähre zu erreichen. Von dort aus führt ein schmaler Weg vorbei an üppigen Rosen zum westlichen Zipfel der Insel. Hinter dichten Bäumen steht es auf einmal da: das 1794 erbaute weiße Schloss, mit seinen verspielt wirkenden Türmen und einem eindrucksvollen Blick über die Havel. Erbaut wurde es unter König Friedrich Wilhelm II., der bald danach starb, so dass es vor allem von seinem Sohn Friedrich Wilhelm III. und dessen Frau Luise genutzt wurde.

Die rund 1,5 Kilometer lange und 0,5 Kilometer breite Insel lädt zu ausgedehnten Spaziergängen ein. Ihren Namen hat die Insel von einer Besonderheit: freilaufende Pfauen, die für Besucher schon mal ein Rad schlagen. Neben den Pfauen leben auch einige Wasserbüffel auf der Insel, die als natürliche Rasenmäher fungieren.

Ursprünglich trug das 98 Hektar große Eiland den Namen Kaninchenwerder, da Friedrich Wilhelm I. auf der Insel eine Kaninchenzucht betrieb. Erst unter Friedrich Wilhelm II. sollten Pfauen die Insel bevölkern, deren Nachfahren noch heute auf der Insel leben. Als Sommerresidenz der Königsfamilie wurde in den Jahren von 1794 bis 1797 ein kleines Schloss nach den Plänen der Gräfin Lichtenau errichtet.

Das Schloss auf der Pfaueninsel wurde durch den Zimmermeister Johann Gottlieb Brendel in einem romantischen Ruinenstil gebaut. Die beiden viergliedrigen Türme rahmen den Mittelbau ein und sind zudem durch eine ursprünglich hölzerne, heute eine eiserne Wandelbrücke miteinander verbunden. Die Innenausstattung ist kostbar und offenbart den ehemals herrschaftlichen Geschmack, wobei besonders der klassizistische Große Saal hervorzuheben ist. Neben dem Schlösschen sind vor allem die Russische Rutschbahn, der Fregattenhafen, das Schweizerhaus und das Kavaliershaus einen Besuch wert.

Bemerkenswert an dem Schloss ist seine Fassade. Sie sieht zwar aus einiger Entfernung so aus, als sei sie aus Steinen gebaut. Doch die sind nur aufgemalt. In Wirklichkeit besteht die Fassade aus groben Eichenbrettern- einfach und naturnah. Auch im Inneren gibt es kaum überbordenden Prunk. So war es schon zu Luises Zeit. «Nach ihrem Tod wurde das Schloss von den folgenden Generationen kaum genutzt und fiel in eine Art Dornröschenschlaf», sagt Fontaine. Deswegen ist das meiste der Einrichtung noch Original: die Möbel, die Papiertapeten und das «Otaheitische Kabinett», ein Raum für Sehnsucht und Fernweh.

Der Park wurde von 1821 bis 1834 von Peter Joseph Lenné nach englischem Vorbild gestaltet und mit wertvollen botanischen Gewächsen und versteckten Tiergehegen bestückt. Diese Landschaftsgestaltung prägt auch heute noch die bezaubernde Pfaueninsel.

Vom Schauplatz des Kalten Krieges zum Ausflugsziel - Die Glienicker Brücke

Die Glienicker Brücke führt über die Havel und verbindet den West-Berliner Stadtteil Wannsee mit der brandenburgischen Landeshauptstadt Potsdam. Ihren Namen verdankt die Straßenbrücke dem in der Nähe gelegenen ehemaligen Gut Klein Glienicke, an dessen Stelle heute das Schloss Glienicke liegt. Sie ist als Schauplatz des Kalten Krieges in die Geschichtsbücher eingegangen, denn mehrfach wurden hier gefangene Agenten des Warschauer Paktes gegen aufgeflogene westliche Spione ausgetauscht. Der letzte Agentenaustausch erfolgte am  11. Februar 1986. Die „Agentenbrücke“ war damals für Zivilisten gesperrt. Steven Spielbergs Film "Bridge of Spies - Der Unterhändler" von 2015 über die Geschichte des Agentenaustauschs von Francis Gary Powers (USA) gegen Rudolf Abel (UdSSR) im Jahr 1962 wurde am Originalschauplatz gedreht.

Schloss Glienicke war das Sommerschloss des Prinzen Carl von Preußen. Es liegt im Südwesten Berlins an der Grenze zu Potsdam nahe der Glienicker Brücke im Ortsteil Wannsee des Bezirks Steglitz-Zehlendorf. Das Schloss aus Schinkels Feder ist eine italienische Villa auf deutschem Boden und gehört zum Weltkulturerbe.

Bevor Schinkel das Haupthaus zum mediterranen Palazzo verwandelte, errichtete er am Ufer der Havel 1824/25 das Casino. Er setzte dabei detailgenau italienische Vorbilder um. Zwei Säle im Erdgeschoss für Sommerfeste und eine Wohnung im Obergeschoss für Gäste verbergen sich in der kleinen klassizistischen Villa. Hohe Fenster ermöglichen den Ausblick in die nähere Umgebung, die beidseitigen Pergolen und Treppen zum Havelufer verbinden das Gebäude mit dem Park. Vor dem nördlichen Laubengang steht eine Porphyrsäule mit dem Preußenadler. Die flachen Schalen auf der Dachterrasse dienten einst für die Beleuchtung durch Feuer. An der rückwärtigen Wand steht eine antike Bankanlage mit Wandmalerei im pompejanischen Stil. Rings um das kleine Haus sind Exponate aus der umfangreichen Antikensammlung des Prinzen aufgestellt.

Die wechselvolle Geschichte von Schloss Babelsberg

Das Schloss Babelsberg wurde ab 1833 für den preußischen Prinzen Wilhelm und seine Gemahlin Augusta von Sachsen-Weimar angelegt. Über einen Zeitraum von mehr als 50 Jahren verbrachte das spätere Königs- und Kaiserpaar hier seine Sommertage.

Es liegt im Park Babelsberg im Potsdamer Stadtbezirk Babelsberg und wurde ab 1834 im Tudorstil erbaut, angelehnt an das englische Windsor Castle

Im Zuge der Novemberrevolution von 1918/1919 wurde Wilhelm II. politisch entmachtet. Besitzungen der Hohenzollern wie Schloss Babelsberg wurden beschlagnahmt. Die Besitzverhältnisse von Park und Schloss Babelsberg blieben über Jahre ungeklärt. In der Folge wurde die Anlage nicht mehr gepflegt. Erst 1927 ging das Schloss in die Hand der Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten Preußens über. Die staatliche Behörde eröffnete das Schloss noch im selben Jahr als Museum. Die meisten Räume wurden der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das Mobiliar und die Erinnerungsgegenstände der ehemaligen Schlossbewohner blieben, wie historische Fotografien zeigen, bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges nahezu unverändert an Ort und Stelle.

In der Zeit des Nationalsozialismus nutzte das verstaatlichte Filmunternehmen UFA Schloss Babelsberg als Kulisse.

Ab 1948/1949 erhielt das Schloss eine neue Funktion: Nachdem dort zunächst das Zentralarchiv der sowjetischen Besatzungszone untergebracht werden sollte, ordnete die Rechtsabteilung der sowjetischen Militärverwaltung die Umgestaltung zu einer Richterausbildungsstätte an, die nötig wurde, weil die Gerichte zuvor in nationalsozialistische Verbrechen verwickelt waren.

Im Oktober 1954 wurde in den Räumlichkeiten des Schlosses die Hochschule für Film und Fernsehen gegründet. Aber Anfang der 1960er Jahre endete das studentische Leben im Schloss: Wegen der Nähe zu West-Berlin fürchteten die verantwortlichen Stellen, Studenten könnten vom Gelände der Hochschule aus in den Westen flüchten. Die Einrichtung musste das Schloss daher verlassen.

Schloss Babelsberg beherbergte ab 1963 ein Museum für Ur- und Frühgeschichte, das für die DDR-Bezirke PotsdamFrankfurt (Oder) und Cottbus zuständig war. Der Museumsbetrieb sah sich mit mehreren Schwierigkeiten konfrontiert: Im Winter konnte das Schloss nicht öffnen, denn die Räume ließen sich nicht wirkungsvoll beheizen. Auch lag das Museum abseits der touristischen Hauptattraktionen Potsdams und durch die Nähe zum DDR-Grenzgebiet war es verkehrstechnisch nur schwer zu erreichen. Aus Gründen des Denkmalschutzes durften die Wandflächen nicht für Ausstellungszwecke verwendet werden. Die Museumsmitarbeiter konnten dementsprechend nur mit Vitrinen und Stellwänden arbeiten.

1990 wurden erste Räume den Staatlichen Schlössern und Gärten Potsdam-Sanssouci überlassen. Das ehemalige Vor-, Empfangs- und Wohnzimmer Augustas sowie der Teesalon, die Bibliothek und der Tanzsaal konnten nun als Schlossmuseum den Besuchern zugänglich gemacht werden. Im Dezember 1990 nahm die UNESCO Schloss und Park Babelsberg ins Welterbe auf.

Quellenangabe: Text und Bild sind zum Teil Auszüge aus Wikipedia und Internet

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