Deutscher Mühlentag 2023 


18 km - Zangenberg-Baumkronenpfad-Viadukt Maßnitz-Wehr Bornitz-Altes Mühlenhaus Lois Jacob-Göbitz-Kunstmühle Ostrau-Draschwitz-Gut Reuden-Elsterfloßgraben-Schwelereigraben-Profen-Herrenhaus und Eisenmühle Oderwitz-Beersdorf-Lützkewitz-Profen



Durch die Baumkronen spazieren

Auf dem Wipfelpfad in Zangenberg können Wanderer in acht Meter Höhe, auf einem rund einen Meter breiten Brettersteg aus Robinienhölzern Baumkronen erkunden. Der Zweigzonenpfad führt in vier Meter Höhe durch die umgebenden Gehölze, der Wurzelpfad schlängelt sich am Boden durch dichte Sträucher.

Realisiert wurde das Förderprojekt „Lebensraum Laubbaum – von der Wurzel bis zur Krone aktiv erkennen und erforschen“  durch den „Zangenberger Heimatverein“ e.V. Es wurde je ein Baumwipfel, Zweigzonen- und Wurzelpfad angelegt.

Bornitz - ein historisches Straßendorf

Die über 100 Jahre alte Dorfstraße mit historischem Kopfsteinpflaster prägt das Ortsbild ebenso wie die angrenzenden Fachwerkhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Das älteste Fachwerkhaus des Ortes, erbaut 1709, erstrahlt nach umgehenden Sanierungsarbeiten heute in ganz neuem Glanz. Leider ist vom historischen Fachwerk nichts mehr erhalten geblieben.
Weitere Besonderheiten weisen das Fachwerkhaus Hauptstraße 33 und Schulgasse 5 auf. Erwähnenswert sind dabei die wilden Männer, eine bestimmte Anordnung des Gebälks. Nur wenige Meter weiter, am ehemaligen Dorfplatz, befindet sich die Lutherlinde. Zum 300.Todestages Martin Luthers wurde diese gepflanzt und spendet noch heute dem Denkmal Schatten.
Unterhalb des Dorfplatzes am Grundstück Hauptstraße 39 erinnert eine Brandtafel an den verheerenden Großbrand von 1841. Für Bornitz ein dramatisches Ereignis, da innerhalb einer Stunde 42 Häuser (20 Gehöfte) niederbrannten.

Gleich drei Gewässer bereichern die Ortschaft Bornitz. Der Floßgraben, ein künstlich angelegter Kanal, der 1587 auf einer Länge von 82 Kilometern zum Holzflößen erstellt wurde, führt derzeit kein Wasser mehr. Eingebettet von alten Eichen bildet er einen grünen Abschluss zum Ort. Der Maibach - derzeit ohne Wasser - als weiteres Gewässer schlängelt sich gemütlich durch den ganzen Ort. Links und rechts des Baches verbinden sich attraktives Leben dank junger Familien und gewerbliche Ansiedlungen zu einem gemeinschaftlichen Ganzen. Genau 18,575 Kilometer ist der Maibach, der bei Meineweh entspringt lang, durchfließt fünf Gemeinden und mündet bei Bornitz in die „Weiße Elster“. Zum anderen fliest die „Weiße Elster“ durch Bornitz. Die Weiße Elster ist ein Fluss im Grenzraum von Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Sie entspringt als "Bílý Halštrov" nahe der deutsch-tschechischen Grenze bei der tschechischen Stadt Aš und mündet nach 257 km im südlichen Stadtgebiet von Halle in die Saale. Die Wasserqualität der Weißen Elster hat sich in den letzten 20 Jahren wesentlich gebessert und schwankt heute zwischen den Güteklassen I- II.
Das Bornitzer Elsterwehr ist immer wieder Anziehungspunkt der Einwohner sowie Gästen aus nah und fern. Der Höhenunterschied des Wehres beträgt ca. 1,70 m bei normalem Wasserstand und die Flussgeschwindigkeit 5m3/s.  Auf der rechten Seite Flußabwärts befindet sich eine Fischaufstiegsanlage (Schlitzpass). Unterhalb des Wehres erfolgt linksseitig eine Einleitung von Sumpfungswasser aus dem Tagebau. Gleich daneben nutzen viele Wasserwanderer den Einstieg für Kanu- und Schlauchboottouren.

Elsterwehr bei Bornitz

Elsterwehr bei Bornitz

Viel Geschichte beinhaltet auch die Neumühle in Bornitz. Bereits 1796 wurde über eine Wassermühle berichtet, die vom Wasser des Maibaches gespeist wurde. Noch bis Anfang der 90er Jahre wurde die Mühle von der Familie Quellmalz betrieben. Es waren Besichtigungen mit kleinem Imbiss und echtem Mühlentropfen möglich. Seit einigen Jahren befindet sich nun die Mühle in neuem Privatbesitz und kann derzeit nicht besichtigt werden.

Die alte Mühlenvilla in Göbitz

Herren- und Mühlenhaus in Göbitz 

Seit dem Mittelalter sind in der, von Teichen und Wassergräben durchzogenen Elsteraue verschiedene Wassermühlen bekannt. Die Göbitzer Mühle befindet sich in der Nähe der ehemaligen Burg Werbenhain, von der heute nur noch der Wassergraben und eine als Festplatz genutzte Insel vorhanden sind.

Im 19. Jahrhundert erlebte diese Mühle eine wirtschaftliche Blühte, was den damaligen Besitzer Lois Jakob offensichtlich zur Errichtung eines repräsentativen, Herrenhauses inspirierte. Zwischen 1840 und 1882 entstand das Gebäude in seiner heutigen Form. Von Biedermeier Elementen über vom Historismus geprägten, herrschaftlichen Räumen und Sälen, bis hin zu einem prunkvollem Treppenhaus sind verschiedene architektonische Details vorhanden. Der  reichhaltig ausgestattete Belle Époque Bau vermittelt den Eindruck eines fanzösischen Châteaus, was vermutlich darin begründet ist, dass dem damaligen Eigentümer noch heute eine Leidenschaft für die Côte d’Azur und dem Glücksspiel in Monte-Carlo, nachgesagt wird. 

In den letzen Jahren dem Verfall entrissen, entwickelte sich, dank der achtsamen Sanierung durch den heutigen Besitzers, das Haus immer mehr in ein architektonisches Kleinod. Dächer wurden erneuert, die Säle saniert, Zimmer zum Übernachten auf einen zeitgemässen Standart gebracht, eine nachhaltige Heizungsanlage und vieles mehr eingebaut, so das inzwischen eine Vielzahl von Nutzungsmöglichkeiten vorhanden sind. Von privaten Feiern, über Firmen-Events und kulturellen Veranstaltungen, mehrtägige Workshops mit Übernachtung, all das und vieles mehr ist im HAUS GÖBITZ heute schon möglich.  

Die Kunstmühle in Ostrau

Die Wassermühle in Ostrau leuchtet in frischem Gelb weit über die Dächer des Ortes. Gebaut im 13. Jahrhundert von Mönchen des nahe gelegenen Kloster Posa und dem damals ortsansässigen Ritter Conradus hat sich das gesamte Mühlengelände bis heute kaum verändert. Nach dem Brand der Ostrauer Mühle 1926 wurde diese wieder neu aufgebaut. Heute ziert ein Schild „Kunstmühle“ das kleine Tor am Mühlenteich. Der künstlich angelegte Mühlenteich gegenüber der Mühle diente damals den Mönchen in der Fastenzeit als Fischlieferant. Noch in der Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts diente der Fischteich als Karpfenzuchtteich.

Die Eisenmühle in Oderwitz

Die Eisenmühle in Elstertrebnitz bei Leipzig ist nicht nur die letzte Eisenpulvermühle in Deutschland, sondern wahrscheinlich sogar in Europa: 78 Jahre lang, von 1915 bis zur Stilllegung 1993, wurde mittels Wasserkraft im sogenannten Reibeverfahren Eisenpulver hergestellt. Dabei werden Eisenstangen von circa einem Meter Länge so aneinander gerieben, dass Eisenpulver von besonderer Reinheit entsteht. Eisenpulver wird bei chemisch-pharmazeutischen und metallurgischen Prozessen gebraucht, aber auch zur Herstellung von Wunderkerzen. Nur hier kann man heute noch mit eigenen Augen erleben, wie einst Eisenpulver hergestellt wurde.

Neben dem einzigartigen Eisenmühlenmuseum bietet das historische Gebäudeensemble, das idyllisch am „Mühlgraben” liegt, auch eine Landpension mit Mühlencafé sowie einen einzigartigen Rahmen für individuelle Veranstaltungen. Am Pfingstmontag, zum Deutschen Mühlentag öffnet die Eisenmühle für Besucher ihre Pforten. Der Eintritt ist frei.

Die Eisenpulvermühle in Elstertrebnitz

Das Café hat an diesem Tag von 10:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. Eisenmühle Elstertrebnitz - Urlaub im Kulturdenkmal (eisenmuehle.de)


Quellenangabe: Text und Bild sind zum Teil Auszüge aus Wikipedia und Internet