Mit dem Luther Pass auf Entdeckungs-Reise durch Bad Liebenwerda


Liebenwerda
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17 km - Bad Liebenwerda-Dresdner Straße-B101-Großer Maasdorfer Teich-Kleiner Maasdorfer Teich-Heiliger Hain-Meister Bockert-Pfad-Mineralquellen Bad Liebenwerda-Rathaus-Markt-Lubwartturm-Kurpark-Bad Liebenwerda


Bad Liebenwerda zählt zu den ältesten Kurorten Brandenburgs. Im Jahre 1905 wurde hier der Kurbetrieb aufgenommen und seit 1925 darf der staatlich anerkannte Kurort mit Peloidkurbetrieb stolz den Titel „Bad“ tragen.

Bad Liebenwerda – Unterm Lubwartturm - Luthers Unterredung und die zweite Generation

Luther war stur: Das wusste die katholische Führung in Rom. Deshalb schickte der Papst einen Abgesandten nach Liebenwerda, der sich dort mit Luther traf. Ziel war es, den Reformator zu überzeugen, seine Meinung öffentlich zu widerrufen. Das tat er nicht. Und hier, in Liebenwerda, wuchs auch Elias Schade auf, ein Reformator der zweiten Generation, der später Prediger am Straßburger Münster wurde.

Die STEMPELSTELLE befindet sich im  Kreismuseum Bad Liebenwerda - Burgplatz 2 

Mitteldeutsches Marionettentheatermuseum und Stempelstelle - So. 11.00 bis 17.00 Uhr

Kaspers Herkunft wird hier endlich geklärt: Tanzte er als Narr dem Teufel des Mittelalters auf der Nase herum, oder kroch er einfach aus einem Ei? Was hat es mit seinem Großvater Hanswurst auf sich, und warum darf der Marionettenkasper als einziger auf der Bühne den Mund aufmachen? Wieso putzt der Kasper heute Zähne und regelt den Verkehr? Und wie geht es eigentlich der Verwandtschaft in Asien?

Das Mitteldeutsche Marionettentheatermuseum Bad Liebenwerda öffnete im September 2020 die Türen zu „Kaspers Welten“. Besucher erleben ein komplett umgestaltetes Museum zur Geschichte der lustigen Figur im Puppenspiel, in dem der Kasper die Regie übernommen hat.

In vier Kapiteln blättert das Museum die Kaspergeschichte auf. Sie beginnt mit den Fastnachtsnarren und törichten Figuren des Mittelalters und der frühen Neuzeit, in denen sich Gottesfurcht und Teufelsangst der Zeit spiegeln. Faust-Inszenierungen und expressive süddeutsche und österreichische Fastnachtsmasken illustrieren diesen Bereich, der in einer Jahrmarktbühne eines Quacksalbers endet. Auf ihr erscheint der Hanswurst, der nun nicht mehr Tod und Teufel besiegt, sondern mit seinen Possen die Kundschaft unterhält.

Das „Kaspertheater als Spielprinzip“ ist mit einem Eintrag in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes gewürdigt worden. Diese alte, aber überaus lebendige Spielform wurde im März 2021 von der Expertenkommission Immaterielles Kulturerbe bei der Deutschen UNESCO-Kommission bestätigt.

Gegenüber dem Museum steht der sagenumwobene Lubwartturm. Ein mittelalterlicher Bergfried aus rotem Backstein. Der 31 m hohe Turm gilt als Markstein der Besiedlung des Elbe-Elster-Landes im Zuge des Landesausbaus zwischen Elbe und Elster vor etwa 800 Jahren.

Museum und Turm gehören zur einstigen Lubwartburg. Bei der Sanierung des Turmes in den Jahren 2010/11 erhielt der Turm wieder sein einstiges „königliches“ Backsteingewand. Nutzen Sie den Museumsbesuch für eine Turmbesteigung, um den herrlichen Rundblick über Stadt und Land zu genießen.

Das heilsame Elsterwasser (Sage)

Im alten slawischen Fischerdorf Stadtwinkel an der Schwarzen Elster lebte am Dorfrande das Hirtenmädchen Barbara mit ihren Eltern in bescheidenen, fast ärmlichen Verhältnissen. Der Dreißigjährige Krieg hatte viel Leid gebracht und täglich verfielen immer wieder Bewohner der um sich greifenden Pestilenz.

Die leer stehenden, strohgedeckten Hütten verkündeten, dass der schwarze Tod die Hausbewohner geholt hatte. Das Hirtenmädchen fürchtete sich und war verzweifelt über das grausame Geschehen im kleinen Dorf. Eines Abends verließ sie, im hellen Schein des aufgehenden Mondes, ihre Hütte und ging in Richtung Elster.

Dabei schritt sie auf einen Erlenbusch zu, um dort eine kurze Zeit zu verweilen. Sie kniete nieder und rief den Wendengott Lupa an, dass er das Leid der Menschen an der Schwarzen Elster doch beenden möge. Sie glaubte an die Kraft der Gunst der Götter ihres Volkes, weil ihre Großmutter viel von diesen Göttern erzählt hat. Sie erhob sich, verbeugte sich nochmals vor den grünen Zweigen des Erlenbusches und vernahm von der Elster ein Rauschen, das bis zum Busch anschwoll und ganz plötzlich trat Stille ein.

Eine fast flüsternde Stimme schien sie zu vernehmen, die da zu ihr sprach: „Barbara, lege deine Schuhe ab, gehe erhobenen Hauptes den Pfad zur Elster, den ich dir zeigen werde. Dann schreite gerade aus zu einer Furt des Flusses bis an das gegenüberliegende Ufer. So ich dich führe, musst du gehen, weiche nicht vom Wege ab.

Dann kehre um und schreite bis zur Mitte des Flusses zurück. Breite deine Hände nach beiden Seiten aus und tauche sie ins Wasser, so tief du kannst. Du wirst je einen Fisch in den Händen halten.

Nun tritt ans Ufer und töte sie mit einem Stein, den du dort wirst finden. Eile schnell nach Hause und brate beide Fische, dann geh zurück zur Elster, schöpfe mit einem Krug vom Elsterwasser. Auf dem Heimweg musst du den Erlenbusch besuchen. Knie nieder und halte beide Hände über diesen Krug. Das so geweihte Wasser wird nun Heilkraft besitzen. Erst nach Sonnenaufgang gehe zu den von der Pest befallenen Kranken und reiche ihnen Speise von den Fischen sowie Wasser aus dem geweihten Krug. Das wiederhole Nacht für Nacht und Tag für Tag.“ Barbara tat, was ihr gesagt war. Niemals sprach sie davon. Bereits nach wenigen Tagen standen die ersten Bewohner wieder auf und erholten sich in kurzer Zeit. Alle ahnten, das etwas geschehen war in den vergangenen Tagen, wovon jedoch keiner zu sprechen wagte. Der Gott der Wenden hatte Barbara die Kraft gegeben, die Pest zu vertreiben.

Bis zur Stadt war das Wunder bekannt geworden. Der evangelische Pfarrer Gilbert machte sich auf, um das wundersame Geheimnis zu enträtseln. Beim Betreten des kleinen Dorfes konnte er jedoch keine außergewöhnlichen Dinge feststellen und aus dem Gespräch mit dem Hirtenmädchen ging hervor, dass sie mit Heilkräutern versucht habe, das Leid zu lindern und in einigen Fällen einen Heilungsprozess erzielen konnte. Nichts sei daran wahr, was da von einem geheimnisvollen Gott erzählt werde. Sie bewahrte alle Ereignisse in ihrem Herzen, aber sie glaubte an diesen sagenumwobenen Erlenbusch als den heiligen Hain der Wenden aus längst vergangenen Zeiten. Sie glaubte an diese überlieferten Bräuche ihrer Vorfahren und an den Wendengott Lupa …

Auch fortan blieb sie dem Glauben treu bis an ihr Lebensende. Das kleine Denkmal auf dem Marktplatz sagt dem Betrachter, da sei ein Hirtenmädchen hier gewesen, das vor den Toren dieser Stadt gelebt hat. Nichts wird gesagt, welche Vorfahren sie gehabt und welchem Glauben sie hat angehangen. Nie hat sie die Gunst der Götter preisgegeben.

Walter Hartwig Ortschronist (1997 verstorben)

Die Maasdorfer Teiche

Die „Maasdorfer Teiche“ wurden ab dem Jahre 1530 auf den Gemarkungen von Maasdorf (10 Hufen), Dobra (16 Hufen) und Knissen (11 Hufen) zur Fischzucht angelegt. Weiters dienten sie zur Jagd beziehungsweise dem Fang von Wasservögeln, wofür in späteren Jahren auch eigens ein Entenfang eingerichtet wurde. Diese Entenfanganlagen entstanden kurz vor dem Dreißigjährigen Krieg zwischen den Jahren 1610 und 1620. 

Zu DDR Zeiten  wurde die Bewirtschaftung der Maasdorfer Teiche durch den VEB Binnenfischerei Peitz übernommen. Es wurden Modernisierungs- und Erneuerungsmaßnahmen an der gesamten Anlage mit Regulierungs- und Abzugsgräben sowie den Zuchtbehältern vorgenommen. Die Teiche werden heute familiär von der Teichwirtschaft Thalberg  Ulrich Richter betrieben.

Quellenangabe: Text und Bild sind zum Teil Auszüge aus Wikipedia und Internet

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