Unterwegs im Mansfelder Land

Hettstedt
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16 km - Hettstedt-Halde Eduardschacht-Humbold Park-Großgörner-Lindenholz-Maschinendenkmal-Tonloch-Tal der Heiligen Reiser-An der Wipper-Markt-Zuckerhut-Saigertor-Stadtpark-St. Jacobi-

Hettstedt Busbhf.


Hettstedt entstand an einer Furt über die Wipper. Der Legende nach fanden die Brüder Napian und Neucke 1199 bei Hettstedt Kupfer. Die Stadt ist für den früheren Kupferbergbau und eine noch heute bedeutende Nichteisen-Metallurgie bekannt. Die Altstadt Hettstedts liegt im Tal der Wipper, weitere Stadtteile erstrecken sich auf die Talhänge und die umliegende Hochebene.

Geologie: Unter einer Schicht aus Sand- und Kalkstein liegt eine Schicht kupferhaltigen Tonsteins, der als Kupferschiefer bezeichnet wird. Unter dieser Schicht liegt erneut eine Schicht aus Kalkstein und/oder durch Eisenoxid rot gefärbtem, sehr feinkörnigem Sandstein, dem Rotliegend. Teilweise liegen beide Gesteine gemischt als Konglomerat vor. Das Tal der Wipper schneidet durch diese Schichtfolge. Somit tritt der Kupferschiefer bei Hettstedt drei Mal an die Oberfläche: nördlich bzw. westlich der Stadt durch Auslaufen der Schichten sowie am westlichen und östlichen Hang des Tals der Wipper.

 

Die St. Jacobi Kirche

Die St.-Jakobi-Kirche, eine spätgotische Hallenkirche, die Silhouette der Stadt. Ihre Erbauung vollzog sich von 1418 bis 1517 und gehört somit zu den ältesten Gebäuden der Stadt.

Nach ihrer Zerstörung in der Brandkatastrophe im Jahre 1697 erfolgte 1706 ihr Wiederaufbau mit barocker Haube. Ein letzter Umbau im Jahre 1905, bei dem man die Türmerwohnung beseitigte, eine neue Orgel, eine neue Empore, neue Fenster und eine neue Uhr einbaute, verlieh der Kirche schließlich ihr heutiges Aussehen. Die Kirche ist bis zur Spitze 63 m hoch.

Der Kunstzuckerhut

 

Der heutige Kunstzuckerhut war ursprünglich ein Wehrturm und wurde 1423 mit der Hettstedter Stadtmauer errichtet. Jedoch besaß der Turm noch nicht seine finale Form, das namensgebende Dach wurde erst Jahre später geschaffen. Die Form ist von ihrer Funktionalität zu Verteidigungszwecken geprägt. Als die Stadt wuchs wurde der Turm bald zum Wohngebäude und zum Gefängnis. Vor allem „Hexen“ wurden in den Keller hinunter gelassen. Daher trägt das Gebäude bis heute den Namen Hexenturm. Bis in die 1980er Jahre wurde der Turm bewohnt. Das Untergeschoss diente als Lagerraum für Kohle, Holz und Vorräte. Ab Ende der 1980er Jahre stand das Gebäude leer und fiel langsam dem Verfall zum Opfer. Nach der Wende erfolgte eine Grundsanierung. In den Jahren 1998/1999 wurde das Haus als Vereinsgebäude hergerichtet und dem sich am 1.9.1999 gegründeten "Kunstzuckerhut e.V. Hettstedt" von der Stadt als Domizil zur Nutzung übergeben. Seitdem steht das Objekt ganz im Sinne von Kunst und Kultur.

Das Maschinenbaudenkmal

Südöstlich von Hettstedt befindet sich auf der Halde des ehemaligen König-Friedrich-Schachtes ein Denkmal zur Erinnerung an die erste in Deutschland gebaute Dampfmaschine. Es besteht aus einem Granitblock mit zwei Bronzetafeln sowie einem Fundament aus Buntsandstein und Granitplatten. Die am 23. August 1785 auf dem König-Friedrich-Schacht in Betrieb genommene Dampfmaschine diente zur Entwässerung der Schachtanlagen. In Würdigung dieses Ereignisses ließ der Verein Deutscher Ingenieure dort das von ihm gestiftete Maschinendenkmal aufstellen. Seine Enthüllung und Einweihung erfolgte am 20. August 1890.

Das Tal der Heiligen Reiser - "Der Grand Canyon" des Mansfelder Landes 

Es handelt sich um einen ehemaligen Steinbruch mit einem mehrere hundert Meter langen erdgeschichtlichen Aufschluß. Man nennt dieses Tal auch den "Grand Canyon" des Mansfelder Landes.

Die einzelnen Schichten der Gesteinsablagerungen sind an den steil aufragenden Felsen deutlich zu erkennen. Jüngere Bereiche ragen dabei an vielen Stellen ein wenig über die darunter liegenden älteren Sedimente hinaus, was der Wand einen unverwechselbaren Charakter verleiht. Das Gestein besitzt ein markante Rotfärbung, was auf eine Entstehung unter wüstenhaften Bedingungen zurückzuführen ist.

Durch das Tal unterhalb der Gesteinsfront verlief im Mittelalter ein bedeutender Pilgerweg. Das Ziel der hier vorüberziehenden Reisenden war u.a. der "Verworrene Stein". Außerdem führte der Weg zum damaligen Wallfahrtsort Welfesholz. Der Name des Felsentales soll wohl von dieser mittelalterlichen Pilgerroute abgeleitet worden sein.

Die Eduardschachthalde

Sie sind das Wahrzeichen einer ganzen Region. Die Kupferschieferhalden im Mansfelder Land künden von der Jahrhunderte langen Bergbautradition.

37 Meter hoch ragt die Halde des Eduardschachtes nahe Hettstedt in die Höhe. Sie hat eine Ausdehnung von etwa 18 Hektar und einem ebenfalls geschätzten Inhalt der Bergehalde: ca. 2 Mio. m³.

Es gehen Bestrebungen um den Kauf dieser Halde. Was damit Vorhaben ist, das liegt noch im Nirwana. „Entweder wird der Abraum durch chemische Prozesse erneut nach wertvollen Metallen gefiltert oder für Baumaßnahmen geschottert. Oder die riesigen Flächen werden für Photovoltaik-Anlagen genutzt“ - so die Spekulationen um den Kauf.

Quellenangabe: Text und Bild sind zum Teil Auszüge aus Wikipedia und Internet

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