Durch  die Saale-Elsterauen bei Halle

Holleben
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16 km - Holleben-Mühlgraben-Benkendorf-Hohenweide-Rattmannsdorfer Teiche-Schleuse Planena-Elsteraue-Beesen Silberhöhe


Die Saale-Elster-Aue bei Halle

Die Saale-Elster-Aue bei Halle“ hat eine Größe von 915 ha und erstreckt sich von Kollenbey über Döllnitz bis hinauf nach Ammendorf und entlang der B91 bis zur Saale. Gleichzeitig handelt es sich um das wohl unzugänglichste Schutzgebiet, denn abgesehen von ein paar landwirtschaftlichen Wegen und dem Saale-Radweg im Süden ist es nahezu unberührt. Zusammen mit dem Naturschutzgebiet „Abtei und Saaleaue Planena“ ist es ein wichtiger Bestandteil des Landschaftsschutzgebiets „Saaletal“. Quer durch den Nordzipfel der Aue führt die nicht unumstrittene neue ICE-Trasse.

Die Wassermühle von Holleben

Holleben liegt sechs Kilometer südwestlich von Halle im westlichen Saaletal. Der Ort und seine heutigen Ortsteile Benkendorf und Beuchlitz gehörten bis 1815 zum hochstiftlich-merseburgischen Amt Lauchstädt, das seit 1561 unter kursächsischer Hoheit stand.

Die Wassermühle in Holleben soll der Legende nach auf die Tätigkeit der Hersfelder Mönche zurückgehen. Diese sollen zunächst im Nachbarort Delitz am Berge gesiedelt haben, von wo aus sie darangegangen sein sollen, ihren Bezirk auch wirtschaftlich zu erschließen. Ihr Werk soll die Anlage einer Wassermühle gewesen sein, was aber nicht nachweisbar ist. Sie sollen dazu einen schon vorhandenen Wasserlauf, einen Nebenarm der Saale (Schriftzug „Hulbe“), genutzt haben, der durch Bau eines Wehres bei Hohenweiden und Eindeichung für die Zwecke einer leistungsfähigen Mühle brauchbar gemacht wurde. Damit sich der kostspielige Bau auch lohnte, mussten alle Ortschaften zwischen LauchstädtKorbetha und Passendorf ihr Getreide in Holleben mahlen lassen (Mühlenzwang).

Im Jahre 1618 wurde die Mühle neuzeitlich aufgebaut, ihre Einweihung fällt zusammen mit dem Beginn des Dreißigjährigen Krieges.

1713 fiel die Mühle einem Brand zum Opfer, 1737 erfolgte der Wiederaufbau. 1766 brannte die Mühle abermals nieder. Sie wurde 1768 wiederaufgebaut. 1991 erfolgte die Rekonstruktion der Schützanlage.

Die Mühle war bis Mitte des 20. Jahrhunderts mit einer angeschlossenen Nudelfabrik in Betrieb .

Idyllisch, aber unbeachtet umkurvt der Mühlgraben bereits seit Hunderten von Jahren den Schkopauer Ortsteil Hohenweiden. Parallel zur Landesstraße fließt das ruhige Gewässer fast bis nach Angersdorf und dann in die Saale. Heute ohne Bedeutung, trieb das Flüsschen einst die Wassermühle in Holleben an, die deutschlandweit mittlerweile als eines der ältesten Bauwerke seiner Art gilt.

Die Rattmannsdorfer Teiche

Der Rattmannsdorfer See liegt bei Halle (Saale) nahe der Saale. Die Bezeichnung des Sees leitet sich vom nahen Ort Rattmannsdorf im heutigen Landkreis Saalekreis ab. In der unmittelbaren Nachbarschaft befindet sich der Hohenweidener See. Zusammen werden beide Seen auch als Rattmannsdorfer Teiche bezeichnet.

Die Rattmannsdorfer Kiesgrube wurde 1965 zur Gewinnung des Baustoffs Kies für den Bau der nahen Buna-Werke (Chemiewerk Buna II) errichtet. Der Abbau dauerte bis etwa 1975 an. Der entstandene See ist 3–6 m tief und besitzt eine Wasserfläche von ca. 77 ha. Er ist damit das zweitgrößte Standgewässer in der Umgebung von Halle.

Die Eisenbahn-Neubaustrecke Erfurt–Leipzig/Halle überquert den See auf der 2006 bis 2012 gebauten Saale-Elster-Talbrücke, sieben Pfeiler der Brücke stehen im See. Während der Gründungsarbeiten zeigte sich eine starke Belastung des Seebodens mit Quecksilber.

Südlich von Halle befindet sich die breite Saale-Elster-Aue, in der neben der Weißen Elster und der Saale zudem noch weitere Bäche wie die Gerwische fließen. Schon der Bau der Eisenbahnbrücken war eine technische Herausforderung, die die jährlichen Frühlingshochwasser berücksichtigen musste, die große Wasserflächen zur Folge haben, da die Weiße Elster und sie Steinlache/Gerwische dann nicht in die Saale fließen können. Man baute sie daher mit vielen Bögen, wie die noch erhaltene Brücke über die Gerwische zeigt. 

Fertige Querung des Rattmannsdorfer Teiches 2011 (Foto: DB AG)

Im Zuge der Eisenbahn-Neubaustrecke Erfurt–Leipzig/Halle ist im Südraum von Halle(Saale) die Saale-Elster-Aue mit einer ca. 6,5 Kilometer langen Talbrücke überquert. Außerdem erhielt die Stadt Halle auf einem 2,1 Kilometer langen Brückenabzweig ihre Anbindung an die Neubaustrecke. Diese Einfädelung in die Strecke Weißenfels– Halle erfolgte vor dem neuen Haltepunkt Halle-Ammendorf.

Der durchgehende Brückenstrang von Erfurt in Richtung Osten stellt den Anschluss an den in Betrieb befindlichen Streckenteil Gröbers–Flughafen Leipzig/Halle-Messe Leipzig–Leipzig Hbf. sowie des Güterverkehrszentrums Leipzig her. Er überquert den abzweigenden Streckenast Erfurt–Halle auf einer so genannten Stabbogenbrücke, bei der die Fahrbahn an einem Stahlbogen hängt. In diesem Bereich wurde die Saale-Elster-Talbrücke auf vier Gleise aufgeweitet, ansonsten hat sie zwei Gleise.

Quellenangabe: Text und Bild sind zum Teil Auszüge aus Wikipedia und Internet