Die Überquerung des Mittellandkanal über die Elbe

18 km - Barleben-Barleber See-Schiffshebewerk Rothensee-Mittellandkanal-Kanalbrücke-Trogbrücke-Mittellandkanal-Schleuse Hohenwarthe-Forsthaus Külzau-Möser

Barleber See - das blaue Auge im Norden von Magdeburg

Der Barleber See entstand ab 1930. Hier wurde Sand abgebaut der für die Errichtung der Autobahn und des Mittellandkanals benötigt wurde. Nach Abschluß der Arbeiten übernahm die Natur das Kommando und so entstand mit der Zeit ein einzigartiges Kleinod vor den Toren der Stadt Magdeburg. Heute ist der Barleber See ein Landschaftsschutz- und Naherholungsgebiet.

Das Wasserstraßenkreuz Magdeburg

Das Wasserstraßenkreuz Magdeburg ist die Kreuzung des Mittellandkanals mit der Elbe, der beiden wichtigsten norddeutschen Wasserstraßen. Die Planungen für die Errichtung des Wasserstraßenkreuzes gehen zumindest bereits auf den Anfang des 20. Jahrhunderts zurück. Im Jahr 1905 begann der Bau des Mittellandkanals. 1938 wurde das Schiffshebewerk Rothensee fertiggestellt. Auch die Kanalbrücke und das Doppel-Schiffshebewerk Hohenwarthe befanden sich bereits im Bau. Bedingt durch den Zweiten Weltkrieg und die Geschichte der DDR wurde das Projekt aber nicht fortgeführt.

Das Wasserstraßenkreuz Magdeburg 

Nach der Wiedervereinigung strebte man wieder an, das Niveau der Ost-Schifffahrt auf Westniveau anzuheben. Eines der größten Projekte war der bereits geplante Ausbau der Wasserstraßenverbindung von Hannover über Magdeburg nach Berlin. Mit dem Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 17 wurde 2003 die Kanalbrücke Magdeburg über die Elbe fertiggestellt. Die 2001 errichtete Schleuse Rothensee ersetzt seitdem das veraltete Schiffshebewerk.

Schiffshebewerk Rothensee                     

Luftbild von Rothensee mit Schiffshebewerk

Bis zum Fertigbau des Wasserstraßenkreuzes Magdeburg im Jahre 2003 mussten alle Schiffe, die von Westen her auf dem Mittellandkanal kamen und z.B. nach Berlin wollten, 12 km Umweg fahren über das Schiffshebewerk Rothensee, den Magdeburger Hafen, die Elbe und die Schleuse Niegripp. Haupt-Problem war dabei der schwankende Wasserstrand der Elbe, der im Sommer die Wasserstraße häufig unbefahrbar machte. Während im Mittellandkanal 2,80 m Abladetiefe zulässig sind, schwankt der mögliche Tiefgang in der Elbe zwischen 0 und 1,50 m. In der Folge mussten früher u.U. Schiffe vor ihrer Passage in den Elbe-Havel-Kanal im Magdeburger Hafen oder am oberen Vorhafen des Schiffshebewerkes Rothensee geleichtert werden; die Fracht wurde dann mit Lkws oder weiteren Schiffen auf die andere Elbseite gefahren, um die Schiffe wieder zu beladen.

Die Kanalbrücke über die Elbe

Kernstück vom Wasserstraßenkreuz Magdeburg ist die Trogbrücke Magdeburg / Hohenwarthe. Sie ist insgesamt 918 m lang. Hier führt der Mittellandkanal mit einem Wasserstands-Unterschied von 16 m über die Elbe hinweg. Östlich des Wasserstraßenkreuzes schließt sich der Elbe-Havel-Kanal als Teilstück des Mittellandkanals an.

Mit dem Bau der Kanalbrücke von 1998 bis 2003 wurde eine alte Idee aus der Vorkriegszeit wieder aufgegriffen: die Querung des Mittellandkanals über die Elbe. Zwischen 1930 und 1941 wurden die massiven Unterbauten hergestellt bis 1942 die Bauarbeiten kriegsbedingt eingestellt wurden. Zu Beginn des Neubaus standen umfangreiche Abbrucharbeiten an.

Beim Neubau zwischen 1998 und 2003 wurden insgesamt rund 68 000  Stahlbeton und 24.000 t Stahl verbaut. Mit der Verkehrsfreigabe am 10. Oktober 2003 hat das WSA Magdeburg die Verantwortung für den Betrieb und die Unterhaltung der Kanalbrücke übernommen.

Die Kanalbrücke wird im Richtungsverkehr befahren, da die Schleuse in Hohenwarthe den Verkehrsablauf bestimmt. Die Durchfahrts-breite auf der Elbe beträgt 90 m bei einer Stützweite von 106,20 m. Die Durchfahrtshöhe unter der Kanalbrücke erlaubt die Durchfahrt mit dreilagig beladenen Containerschiffen ohne Einschränkungen. Im westlichen Widerlager der Kanalbrücke befindet sich eine Hochwasser-entlastungsanlage, die einen Abfluss des Kanalwassers in die Elbe ermöglicht. Dies ist erforderlich, weil die Osthaltung des Mittelland-kanals als Hochwasserableiter überschüssige Wassermengen aus dem Allergebiet und dem Drömling aufnimmt.

Die Doppelschleuse Hohenwarthe

Die Schleuse Hohenwarthe ist ein Abstiegsbauwerk, das im Rahmen des Wasserstraßenkreuzes Magdeburg ausgeführt wurde. Sie schließt die Osthaltung des Mittellandkanals nach Osten ab und dient der Überwindung des unterschiedlichen Wasserspiegels zwischen der Kanalhaltung des Mittellandkanals westlich und des nur 200 m weiter östlich beginnenden Elbe-Havel-Kanals. Sie wurde im Oktober 2003, zusammen mit der Kanalbrücke Magdeburg, eröffnet.

Die Doppelschleuse Hohenwarthe

 Blick in eine der Schleusenkammern


Quellenangabe: Text und Bild sind zum Teil Auszüge aus Wikipedia und Internet

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